Anleger werden mutiger Euro erholt sich etwas
19.02.2009, 16:09 UhrDer Euro hat am Donnerstag davon profitiert, dass die Anleger wieder etwas mutiger geworden sind. Die Gemeinschaftswährung erholte sich von ihrem am Vortag erreichten Drei-Monats-Tief gegenüber dem Dollar und stieg um rund zwei US-Cent auf 1,2739 Dollar. Händlern zufolge wurden steigende Aktienkurse als Ausdruck für die gestiegene Risikobereitschaft der Investoren gewertet.
"Es gibt etwas Hoffnung, dass es zu Lösungen für Osteuropa kommt, wo es lichterloh brennt", sagte Devisenanalyst Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. An den Vortagen hatte die Angst der Anleger vor einem Kollaps osteuropäischer Volkswirtschaften den Euro und die Aktienmärkte belastet. Auch die osteuropäischen Währungen erholten sich etwas. Für einen Euro wurden 4,6520 Zloty gezahlt, nachdem die polnische Währung kürzlich noch in die Nähe ihres Allzeittiefs von Februar 2004 von 4,9330 Zloty gefallen war.
Nach der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten baute der Euro am Nachmittag seine Gewinne aus. Helaba-Analyst Ralf Umlauf zufolge lagen die Erzeugerpreise deutlich oberhalb der Konsenserwartungen und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 627.000 im Rahmen der Erwartungen.
Gegenüber dem Yen konnte der Euro ebenfalls Boden gutmachen und stieg auf 120,06 Yen. Händlern zufolge belasten die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft zunehmend die japanische Währung. Auch gegenüber dem Schweizer Franken erholte sich der Euro und stieg auf 1,4931 Franken.
Der Referenzwert des Euro stieg auf 1,2705 Dollar von 1,2596 Dollar. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) legte der Euro auf 1,2667 (1,2599) Dollar zu.
Angesichts der Kursgewinne an den Aktienmärkten trennten sich Investoren von Staatspapieren. Der Bund-Future verlor 103 Ticks auf 124,71 Punkte. "Das ist eine Verschnaufpause nach dem starken Anstieg der Vortage", sagte ein Rentenhändler. Dies sei jedoch nur ein kurzfristiger Aspekt. "Man wird schon bald wieder kaufen", sagte er unter Verweis auf die weltweite Wirtschaftskrise. Die Rendite der dem Bund-Future zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe zog auf 3,082 Prozent nach 2,975 Prozent am Vorabend an. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen stieg auf 2,85 (2,71) Prozent.
Quelle: ntv.de