Marktberichte

Starke Schwankungen Euro fällt spürbar

Der Euro kann sich zum Dollar für keine klare Richtung entscheiden. Er überwindet zweitweise die Marke von 1,34 US-Dollar, um im Verlauf unter 1,33 zu fallen.

Neue Umrisse in der Eurozone: Estnisches Kleingeld.

Neue Umrisse in der Eurozone: Estnisches Kleingeld.

(Foto: REUTERS)

Der Euro hat auch am zweiten Handelstag im neuen Jahr nicht richtig Fuß gefasst. Die Gemeinschaftswährung legte eine Berg- und Talfahrt hin. Sie kletterte in der Spitze auf ein Drei-Wochen-Hoch von 1,3433 Dollar nach 1,3355 Dollar im späten Vortagesgeschäft. Am Nachmittag stürzte der Euro allerdings unter 1,33 Dollar. "Wirklich nachvollziehbar sind diese Bewegungen nur schwer", sagte Devisenanalyst Ralf Sartoris von HSBC Trinkaus. Der Handel sei nach wie vor sehr dünn und deswegen einfach anfällig für Kursschwankungen.

Als Stütze erwies sich zunächst die Hoffnung auf eine brummende Konjunktur 2011, die den Risikoappetit der Devisenanleger kurzzeitig anheizte. Zudem halfen dem Euro Händlern zufolge Käufe asiatischer Zentralbanken. China lieferte Unterstützung, indem Vizeministerpräsident Li Keqiang während seines Spanienbesuchs erneut den Kauf spanischer Staatsanleihen ankündigte. "Klar, für den Euro ist das erstmal eine gute Nachricht, da dies tendenziell die Renditen spanischer Papiere senkt", urteilten die Analysten der Commerzbank. Allerdings dürfte es ihrer Meinung nach den Chinesen weniger darum gehen, dass sie so von den spanischen Reformbemühungen beeindruckt sind, als vielmehr darum, den Dollar zu schwächen.

Steigende US-Industrieaufträge lenkten die Aufmerksamkeit der Investoren auf die Erholung der Konjunktur in den USA. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent gestiegen nach einem revidierten Minus von 0,7 Prozent im Oktober, teilte das Handelsministerium mit. Analysten hatten für November mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet. "Investoren wetten wohl nun eher darauf, dass die Aussichten dort besser sind als in Europa", sagte ein Händler.

Ein Dämpfer für den Euro kam zudem aus Frankreich, wo das Verbrauchervertrauen einbrach. Ohnehin zweifelten Analysten an einer dauerhaft positiven Stimmung für den Euro. "Mit steigenden Handelsvolumina werden die Investoren sich auf die anstehenden Auktionen von Staatsanleihen in Euro konzentrieren", sagte UBS-Währungsstratege Geoffrey Yu. Rund 150 bis 200 Mrd. Euro an Staatsanleihen stehen in den kommenden zwei Monaten an, einige davon von hochverschuldeten Euro-Ländern mit hohen Refinanzierungskosten. Am Mittwoch dürfte sich der Blick vor allem auf Emissionen Portugals richten.

Quelle: ntv.de, rts

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