Marktberichte

Warten auf US-Notenbank Euro fällt unter 1,31 Dollar

(Foto: dpa)

Am ersten Handelstag in Europa nach Weihnachten lassen sich die Anleger kaum an den Devisenmarkt locken. Neue Nachrichten gibt es nicht. trotzdem geht es abwärts. m Wochenverlauf könnte die Auktion italienischer Staatsanleihen die Anleger aus der Feiertagsruhe reißen.

Kräftig abwärts ist es mit dem Euro am Dienstag gegangen. Nach langem Seitwärtshandel rund um die Marke von 1,32 US-Dollar verlor die Devise am Abend einen ganzen Cent und fiel bis knapp unter 1,31 US-Dollar. Händler sprachen von einer Gemengelage von nicht wirklich neuen Nachrichten. "Der Markt heute war dünn und lief seitwärts, da hat man gerne negative Nachrichten benutzt", so ein Devisen-Analyst.

Hier hätten Berichte belastet, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich gegen eine Aufstockung des Rettungsfonds ESM ausgesprochen. "Das hat sie aber schon immer gesagt", so der Analyst. Gleichzeitig habe es erneute Spekulationen um angebliche Aktionen Irans in der Strasse von Hormus gegeben, die jedoch nicht bestätigt wurden.

"In der Summe ein Sammelsurium, um Short-Positionen zu rechtfertigen", ergänzt ein weiterer Händler. Er hält eher Stop-Loss-Orders als Beschleuniger der Kursverluste für wahrscheinlich. Bei rund 1,3120 US-Dollar hätten sehr viele dieser Verkaufsorders gelegen, da hier das Kurs-Tief vom Oktober war. Wahrscheinlich seien auch Dollar-Käufe im Vorfeld der US-Notenbank-Sitzung am Abend gewesen. Da hier nicht mehr mit einem Quantitative Easing gerechnet werden könne, stütze dies den Dollar.

Noch am Mittag hatte sich der Euro etwas erholt. Gut aufgenommene Auktionen in Spanien und durch den EFSF hatten für Erleichterung unter den Anlegern gesorgt. Auch ein etwas besser als erwartet ausgefallener ZEW-Index stützte die Stimmung zunächst. Die Einzelhandelsumsatzzahlen aus den USA fielen hingegen mit 0,2 Prozent Plus enttäuschend aus. Volkswirte hatten mit einer Zunahme um 0,5 Prozent gerechnet.

Italien-Auktion mit Spannung erwartet

Im Wochenverlauf könnte die Auktion italienischer Staatsanleihen am Donnerstag die Anleger aus der Feiertagsruhe reißen. "Ein weiterer Anstieg der italienischen Renditen dürfte mit Sicherheit negativ für den Euro sein", erklärte Währungsstratege Sverre Holbek von der Danske Bank in Kopenhagen. Angesichts der geringen Umsätze könnten die Bewegungen zudem übertrieben ausfallen.

Italien will am Donnerstag Anleihen im Volumen von 8,5 Milliarden Euro verkaufen. In den vergangenen Monaten hatte die Regierung in Rom immer höhere Zinsen bieten müssen, um die Papiere loszuschlagen. Am Donnerstag bietet sie nun Anleihen mit drei und zehn Jahren Laufzeit an, wie das Finanzministerium am Freitag vor Heiligabend mitgeteilt hatte. Auch im nächsten Jahr wird Italien den Kapitalmarkt stark anpumpen müssen, da eine ganze Reihe von Anleihen fällig werden. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Anleihen stehen inzwischen wieder deutlich über sieben Prozent. Zinsen in dieser Höhe gelten derzeit als schwer tragbar für ein Euro-Land.

Im ebenfalls hoch verschuldeten Spanien hat sich die Lage dagegen deutlich entspannt. Die Rendite der zehnjährigen Papiere lag am Dienstag bei 5,4 Prozent. Das Land hatte bei einer Auktion kurz vor Weihnachten dank einer starken Nachfrage seine Papiere zu deutlich günstigeren Konditionen verkaufen können.

Die Kurse der deutschen Bundesanleihen bewegten sich am Dienstag kaum. Allerdings lag die Rendite der zehnjährigen Papiere mit 1,95 Prozent wieder unter der entsprechenden US-Rendite, die über zwei Prozent lag. Der Bund-Future notierte gegen Mittag mit 138,71 Punkten 16 Ticks höher. Die Rendite der einjährigen deutschen Anleihen verharrt weiter im negativen Bereich.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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