Marktberichte

Blick in die USA Euro fällt unter 1,39 Dollar

Robuste US-Konjunkturdaten belasten den Euro. "Über der Marke von 1,40 Dollar haben einige Marktteilnehmer kalte Füße bekommen", sagt eine Devisenexpertin. Die Daten seien als willkommener Grund für einen Ausstieg herangezogen worden.

(Foto: REUTERS)

Überraschend gute US-Konjunkturdaten haben den Euro unter 1,39 Dollar gedrückt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3884 Dollar, nachdem sie am Morgen noch bis auf 1,4011 Dollar geklettert war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3926 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7181 Euro.

In den USA war der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie überraschend auf 56,9 Punkte gestiegen. Mit den jüngsten US- Konjunkturdaten sei die Gefahr einer neuerlichen Rezession in den USA insgesamt zurückgegangen, hieß es am Markt. Deshalb wachse die Zweifel, ob die US-Notenbank Fed  ihr Anleihe-Kaufprogramm tatsächlich so stark ausweiten wird wie erwartet.

Die Federal Reserve dürfte nach Abschluss ihrer Beratungen eine neue Liquiditätsspritze zur Belebung der Konjunktur und zur Verringerung der Deflationsrisiken ankündigen. Mittel der Wahl dürfte dabei der Ankauf von Staatsanleihen sein. Dies erhöht einerseits die Inflationsrisiken und senkt andererseits die Renditen. "Beides Gründe, sich aus dem Greenback zu verabschieden", so ein Marktteilnehmer.

Sowohl am Devisen- als auch am Rentenmarkt sei bereits ein relativ hohes Volumen in den Kursen berücksichtigt worden, erklärten Händler. Die Schätzungen schwanken um ein Programm von bis zu 500 Mrd. Dollar über einige Monate mit der Option der Fed für weitere Käufe. Sollte die Fed die Notenpresse weniger dramatisch anwerfen, könnte dies den Dollar weiter stärken, hieß es.

Für zusätzlichen Druck auf den Euro sorgte der Anstieg der Aufschläge 10-jähriger irischer Staatsanleihen auf neue Rekordniveaus gegenüber deutschen Schuldtiteln.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86675 (0,86860) britische Pfund, 111,94 (111,87) japanische Yen und 1,3756 (1,3708) Schweizer Franken festgelegt.

Unverändert schwach zeigt sich der Greenback zum Yen. Bereits im asiatisch dominierten Devisenhandel markierte er zunächst mit 80,21 Yen ein neues 15-Jahres-Tief. Anschließend erholte er sich in einer schnellen Bewegung bis auf das Tageshoch von 81,45 Yen, ehe er wieder abbröckelte.

Schnell wurde vor diesem Hintergrund an den Währungsmärkten über eine Intervention der Bank of Japan spekuliert. Ein Vertreter der japanischen Notenbank wollte sich dazu allerdings nicht äußern. Andere Marktteilnehmer vertraten hingegen die Ansicht, ein technisches Problem habe die Wechselkursbewegung ausgelöst

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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