Marktberichte

Unter 1,36 Dollar Euro fällt weiter

Der Euro ist wegen anhaltend schlechter Nachrichten aus dem hoch verschuldeten Griechenland weiter auf Talfahrt. Die Unsicherheit darüber, wie der Euro die momentane Krise überstehen werde, belaste weiter, heißt es im Handel.

(Foto: dpa)

Der Euro verliert zum Start in die neue Woche zum Dollar wie auch zum Yen deutlich an Wert. Gegenüber der japanischen Währung fiel die Gemeinschaftswährung auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen, zum Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende Februar. Zuletzt kostete ein Euro nur noch 1,3566 Dollar. Zum Franken wurde unterdessen das Interventionsniveau von 1,20 Euro/Franken nicht getestet.

Die Unsicherheit darüber, wie der Euro die momentane Krise überstehen werde, belaste weiter, heißt es im Handel. Der Rücktritt von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark vom Freitag habe den Optimisten klar gemacht, dass innerhalb der Zentralbank die Ansicht über die Geldpolitik weiter auseinandergingen, als von vielen vermutet.

Von der Commerzbank heißt es, dass das Wertpapierkaufprogramm der EZB nur mit mühsamen Verrenkungen mit dem Auftrag der Zentralbank in Einklang zu bringen sei. In der Öffentlichkeit verfestige sich der Eindruck, dass es sich um nichts weiter handele als eine Finanzierung der Peripherieländer mit Hilfe der Notenpresse. Das habe einerseits das Ansehen der Europäischen Zentralbank - und damit den Wert des Euro - beschädigt. Im Devisenhandel sorgt diese Entwicklung für Verunsicherung, der Euro wird zunächst von den Investoren gemieden, wie der Kursrutsch seit Freitag zeigt.

Euro-belastend seien zudem Gerüchte, dass die deutsche Bundesregierung ein Ende der Griechenland-Hilfe anstrebe. "Dass die Bundesregierung einen möglichen Austritt Griechenlands als Option mit seinen entstehenden Kosten durchrechnen lässt, ist mehr als legitim", so ein Händler. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, müsse auch diese Option in Betracht gezogen werden.

In dieser Woche reist die sogenannte Troika erneut nach Griechenland, die vor einigen Tagen unverrichteter Dinge aus Athen abgereist war. Die Abgesandten der EZB, des IWF wie der Eurogeberländer könnten dann zu dem Schluss kommen, dass die Bemühungen der Haushaltskonsolidierung Griechenlands nicht der Vorgabe entsprächen. Spätestens dann dürfte die Zahlung der zweiten Tranche des Euro-Hilfspaketes auf der Kippe stehen.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ

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