Marktberichte

Nach dem Schwächeanfall Euro fängt sich wieder

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(Foto: dpa)

Die europäische Gemeinschaftswährung geht zwar ohne große Gewinne, aber stabil in die neue Woche. Anleger haben für die nächsten Tage die EZB-Sitzung und US-Konjunkturdaten auf dem Zettel.

Der Euro hat sich nach dem Kursrückgang in der vergangenen Woche kaum bewegt. Die Gemeinschaftswährung kostete im Verlauf 1,3509 Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend.

Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3506 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7404 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84560 britische Pfund, 133,28 japanische Yen und 1,2321 Schweizer Franken fest.

Im Fokus des Devisenmarkts standen zum Wochenauftakt die Einkaufsmanagerumfragen für den Euroraum. Die Zweitlesung der Indizes unterstrich die unterschiedliche Entwicklung in der Eurozone. Deutschland bleibe mit 51,7 Punkten der Wachstumsmotor im gemeinsamen Währungsraum, betonten die Volkswirte von Newedge. Dagegen sei der Wert für Frankreich auf 49,1 von 49,8 nach unten revidiert worden. Die italienische und spanische Industrie befänden sich zwar auf Wachstumskurs, wenngleich auf einem nur mäßigen.

Neben der laufenden Berichtssaison ist die Sitzung der Europäischen Zentralbank das Event in dieser Woche. Am Donnerstag tritt der Rat der EZB zusammen. Anleger lauern besonders darauf, was Präsident Mario Draghi zum Thema Inflation zu sagen hat. Denn im Oktober stiegen die Preise in den 17 Euro-Ländern nur um magere 0,7 Prozent an und damit so langsam wie seit vier Jahren nicht mehr. Das löste Spekulationen auf eine Zinssenkung aus und schickte den Euro auf Talfahrt. Der mit 0,5 Prozent bereits rekordniedrige Leitzins ist aber nicht das einzige Instrument, das Draghi nutzen könnte. "Es könnte unter anderem auch konkretere Aussagen zu möglichen weiteren langfristigen Refinanzierungsgeschäften für Banken geben", sagt Aktienstratege Carsten Klude von MM Warburg.

"Gegen eine unmittelbare Zinssenkung in dieser Woche spricht zum einen die Tatsache, dass das moderate konjunkturelle Erholungsszenario intakt ist, zum anderen fehlt eine verbale Vorbereitung eines Zinsschrittes", so Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Auch die Experten von Barclays Capital gehen davon aus, dass eine Leitzinssenkung im Dezember wahrscheinlicher ist.

Pfund präsentiert sich robust

Gespannt dürften die Anleger zudem die Konjunkturdaten aus den USA darauf abklopfen, ob die Fed zumindest bis zum kommenden Frühjahr den Geldhahn weit offen lässt. Am Donnerstag werden die Daten zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal und die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe erwartet. Am Freitag steht der Arbeitsmarktbericht für Oktober auf der Agenda. Die US-Notenbank hat eine Drosselung der ultralockeren Geldpolitik unter anderem an eine Besserung am Arbeitsmarkt geknüpft. Analysten rechnen mit einer leicht gestiegenen Arbeitslosenquote von 7,3 Prozent.

Nach Ansicht der Devisen-Analysten von BNP Paribas ist der Dollar auf dem aktuellen Niveau gegenüber anderen G7-Währungen zum größten Teil unterbewertet. Schwache Konjunkturdaten für Oktober, negativ beeinflusst durch den "Shutdown" in den USA, könnten eine positive Entwicklung des Dollar weiter beeinträchtigen. Dies könnte sich in den kommenden Wochen noch fortsetzen. Erst wenn im Dezember die November-Daten veröffentlicht werden, könnten sich wieder positive Impulse für den Greenback ergeben.

Unterdessen hält das britische Pfund die Gewinne zu Dollar und Euro. Die Währung des Vereinigten Königreichs stieg in der Spitze um 0,3 Prozent auf 1,5972 Dollar, der Euro kostete 0,8462 Pfund. Das Stimmungsbarometer für das britische Baugewerbe hat im Oktober überraschend stark an Fahrt aufgenommen. Mit 59,4 Punkten notierte es so hoch wie zuletzt im September 2007.

Quelle: ntv.de, jga/sla/dpa/rts/DJ

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