Marktberichte

"Markt sehr technisch" Euro ganz stabil

Vor den Zinsentscheidungen der Notenbanken von Großbritannien und der Euro-Zone haben sich Pfund und Euro nur in relativ engen Spannen bewegt. Der Euro notierte am Dienstag mit 1,2850 Dollar auf dem Vortagesniveau. Das Pfund zog leicht an, wobei sich der Euro aber über 90 Pence behauptete.

"Der Markt ist sehr technisch und wird bis Donnerstag vom Optionshandel getrieben", fasste ein Händler zusammen. Beide Zentralbanken entscheiden am Donnerstag über die weitere Zinspolitik. Während von der Bank of England (BoE) die Senkung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt auf 1,0 Prozent erwartet wird, dürfte die EZB die Zinsen unverändert bei 2,0 Prozent lassen. Schließlich hatte EZB-Chef Jean-Claude Trichet zuletzt betont, dass die entscheidende nächste Sitzung der Währungshüter das Zusammentreffen im März wäre.

Die EZB legte den Euro mit 1,2849 (Vortag 1,2760) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) stieg der Euro auf 1,2860 (1,2789) Dollar, rutschte zum Pfund aber auf 90,25 (90,54) Pence ab. Der Dollar war mit 89,52 Yen auf dem Vortagesniveau.

Rubel profitiert von Gewinnmitnahmen

Gewinnmitnahmen schoben dagegen den arg gebeutelten Rubel leicht an. Die russische Währung behauptete sich zu einem Korb aus Euro und Dollar mit zeitweise 40,944 Rubel ganz knapp unter der entscheidenden Schwelle von 41 Rubel. Viele Händler sahen dadurch ein Showdown zwischen Zentralbank und Investoren allerdings nur aufgeschoben. Die russische Notenbank hatte im Januar angekündigt, einer Spanne von 26 bis 41 Rubel mit Deviseninterventionen und Zinsänderungen zu verteidigen. Um die Abwertung im Zaum zu halten, hat Russland bislang 200 Mrd. Dollar und damit ein Drittel seiner Währungsreserven ausgegeben.

Das nun von vielen erwartete Szenario ist, dass Devisenspekulanten geliehene Rubel in großem Volumen am Markt verkaufen, um den Kurs nach unten zu treiben. Wenn die Notenbank aufgrund schwindender Euro- und Dollar-Reserven aufgibt, die Schwelle von 41 Rubel zu verteidigen, würde die russische Währung vermutlich deutlich an Wert verlieren. Die Spekulanten könnten in diesem Fall ihre angehäuften Rubel-Schulden zu einem deutlich günstigeren Kurs begleichen und einen großen Profit einstreichen. Mit diesem Prinzip hatte 1992 der Investor George Soros eine Abwertung des britischen Pfundes erzwungen.

Kurze Laufzeiten beliebt

Am Rentenmarkt bewegten sich die Kurse der zehnjährigen Bundesanleihe in einer engen Spanne. Der Bund-Future pendelte meist um seinen Vortagesschluss von 122,69 Punkten. Der Bobl-Future zog dagegen um 14 Ticks auf 115,95 Zähler an; der Schatz-Future notierte mit 107,93 Punkten gut acht Ticks höher. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen wurde mit 3,04 Prozent unverändert festgestellt.

Quelle: ntv.de

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