Marktberichte

Dollar erholt sich Euro gibt nach

Der Euro ist am Mittwoch zeitweise unter die Marke von 1,46 US-Dollar gesunken. Die Gemeinschaftswährung kostete am Abend 1,4621 Dollar. Innerhalb von wenigen Minuten war der Euro zuvor um rund zwei US-Cent auf zeitweise nur noch 1,4593 Dollar abgesackt. Händler machten dafür aufkommende Zinssenkungserwartungen auch für die Eurozone verantwortlich. Enttäuschende US- Konjunkturdaten hatten den Euro am Dienstag zeitweise noch über 1,49 Dollar getrieben. Mit der jüngsten Dollar-Erholung hat sich der Euro von seinem im November erreichten Rekord von 1,4966 Dollar deutlich entfernt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,4792 (Dienstag: 1,4886) Dollar festgesetzt. Der Dollar war damit 0,6760 (0,6718) Euro wert.

"Nach dem jüngsten Höhenflug des Euro scheint die Luft vorerst raus zu sein", sagte ein Händler in Düsseldorf. Mit den Hiobsbotschaften auch aus der europäischen Bankenlandschaft sei die Hoffnung auf eine Abkopplung der Wirtschaftsentwicklung der Eurozone von den USA geschwunden. Vor diesem Hintergrund seien auch für die Eurozone Zinssenkungserwartungen geweckt worden. Dies setze den Euro unter Druck. Aussagen von EZB-Ratsmitglied Yves Mersch hätten am Nachmittag zusätzlich Verkaufsimpulse geliefert. "Wir haben sicherlich Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum", sagte Mersch der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die EZB solle angesichts steigender Wachstumsrisiken vorsichtig sein.

Angesichts einer drohenden Rezession in den USA wird von der US-Notenbank inzwischen eine beherzte Zinssenkung erwartet. Aus Sicht der Commerzbank spricht die Entwicklung der Verbraucherpreise nicht gegen weitere Zinssenkungen der US-Notenbank. Höhere Energie- und Nahrungsmittelpreise hätten den grundlegenden Preisdruck bislang nur leicht verstärkt, sagte Commerzbank-Experte Patrick Franke. Selbst eine steigende Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise sei für die US-Währungshüter kein Hindernis für "beherzte" Zinssenkungen, wie die Notenbank bereits im Jahr 2001 bewiesen habe.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,75400 (0,75650) britische Pfund, 157,29 (160,02) japanische Yen und auf 1,6142 (1,6218) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 889,75 (913,00) Dollar wieder deutlich unter der Marke von 900 Dollar gefixt. Der Kilobarren kostete 19.250 Euro (Vorjahr: 19.545 Euro).

Quelle: ntv.de

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