Marktberichte

"Technischer Druck" Euro gibt nach

Die Finanzprobleme Griechenlands und Sorgen um österreichische Banken drücken den Euro zeitweise auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Monaten.

Der Euro macht sich klein.

Der Euro macht sich klein.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Gemeinschaftswährung fiel am Nachmittag bis auf 1,4524 Dollar, nachdem im frühen asiatischen Geschäft noch 1,4663 Dollar gezahlt worden waren.

Die Verluste schreibende Großbank Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) hatte Spekulationen zurückgewiesen, wonach sie für sich die Gefahr einer Verstaatlichung wie im Falle der Hypo Group Alpe Adria sieht.

Händler sagten, zudem setzten einige Investoren auf eine absehbare Zinserhöhung in den USA und kauften den Dollar. "Von einer Trendwende kann man allerdings noch nicht sprechen", kommentierte ein Händler die jüngsten Aufschläge beim Dollar. "Alle Probleme sind nach wie vor existent, nichts ist wirklich vom Tisch. Aber der Markt ist so kurz vor Weihnachten auch sehr illiquide."

Den Händlern zufolge wurde in den Handelsräumen bereits darüber spekuliert, dass die US-Notenbank (Fed) am Mittwoch eine Zinswende signalisieren werde. Die weltgrößte Volkswirtschaft fährt zur Bekämpfung der Finanzkrise bereits seit einem Jahr eine Nullzinspolitik. Positive Signale für die Konjunkturentwicklung lieferten am Nachmittag die Daten zur Industrieproduktion und zur Kapazitätsauslastung, die besser ausfielen als erwartet. Demgegenüber stand ein Einbruch beim Konjunkturindex der New Yorker Notenbank für das produzierende Gewerbe. Dieses Barometer gilt allerdings als sehr volatil.

Am Rentenmarkt gab der Bund-Future zwanzig Ticks nach auf 122,77 Punkte. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,204 Prozent.

Unzufrieden mit den neuesten Vorschlägen Griechenlands zur Sanierung der angeschlagenen Staatsfinanzen verlangten Investoren einen höheren Risikoaufschlag für griechische Festverzinsliche. Der Renditeaufschlag der zehnjährigen griechischen Staatsanleihen zur vergleichbaren Bundesanleihe weitete sich auf 257 Basispunkte aus, nachdem er am Vorabend noch bei 231 Basispunkten gelegen hatte.

Griechenlands Ministerpräsident Georgios Papandreou hatte am Montagabend Sanierungsvorschläge vorgestellt. Unter anderem kündigte er an, Sozialausgaben kürzen und Bankerboni zu 90 Prozent versteuern zu wollen. Investoren hatten wesentlich weitergehende Maßnahmen, wie zum Beispiel Gehaltskürzungen im öffentlichen Sektor erwartet.

Quelle: ntv.de, rts

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