Krisen, Krisen, Krisen Euro gibt sich geschlagen
16.11.2012, 17:25 Uhr
Im "Info-Shop" im Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt gibt es neben Literatur und Münzen auch Regenschirme, Mauspads und Frühstücksbrettchen mit aufgedruckten Euro-Motiven.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten hinterlässt im Devisenhandel Spuren. Allerdings sorgt auch die ungewisse US-Haushaltslage für trübe Stimmung. Und nicht zuletzt treffen auch die schwachen Aktienmärkte die Devisenanleger.
Die europäische Gemeinschaftswährung ist am Freitag deutlich unter Druck geraten. Der Euro fiel zeitweise unter die Marke von 1,27 Dollar und markierte ein Tagestief von 1,2691 Dollar. Am Abend pendelte die Devise um 1,27 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,2745 Dollar festgesetzt nach 1,2756 Dollar am Donnerstag. Die Gemeinschaftswährung leide unter gesunkener Risikofreude, hieß es aus dem Handel.
"Die schwachen Aktienmärkte haben den Euro mit nach unten gezogen", sagte Uwe Angenendt, Experte der BHF-Bank. Der Blick auf die Kurstafeln der europäischen und der US-Leitbörsen zeigt zum Wochenausklang nur rote Zahlen. Anleger sorgen sich um den künftigen haushaltspolitischen Kurs in den USA und das nach wie vor ungeklärte Schuldendrama in Griechenland.
Die unsichere Lage treibe den Markt in die Defensive, sagten Händler. So konnte der gegenüber dem Euro als sicherere Alternative gehandelte Dollar erstmals seit drei Tagen wieder zulegen. US-Präsident Barack Obama ist mit den Spitzen des Kongresses zusammengetroffen, um die künftige Finanzpolitik zu beraten. «Investoren haben das Risiko vor dem Treffen heruntergefahren», sagte Analyst Brian Daingerfield von der Royal Bank of Scotland.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80245 (0,80545) britische Pfund, 103,44 (103,66) japanische Yen und 1,2042 (1,2042) Schweizer Franken festgelegt.
Quelle: ntv.de, dpa