Marktberichte

Stresstest bleibt ohne Folgen Euro hält die Stellung

Die große Überraschung beim europäischen Bankenstresstest bleibt aus. Für den Euro bedeutet das nach einem angespannten Handelstag ein unspektakulärer Ausklang ins Wochenende ohne große Kursbewegung.

Während die Europäer ihre Banken testen, vertrauen die Amerikaner auf Gott - und auf eine Einigung im Schuldenstreit.

Während die Europäer ihre Banken testen, vertrauen die Amerikaner auf Gott - und auf eine Einigung im Schuldenstreit.

(Foto: dpa)

Der Euro hat am Freitag seine ohnehin übersichtlichen Kursbewegungen des Tages nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des europäischen Bankenstresstests nahezu eigestellt. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,4139 Dollar, nachdem sie zuvor zwischen 1,41 und 1,4175 Dollar hin- und hergependelt ist.

Den Ergebnissen des Stresstests zufolge sind mit acht Finanzinstituten deutlich weniger Geldhäuser durch den Test geflogen als ursprünglich befürchtet. Bereits im Vorfeld des Tests hatten jedoch zahlreiche Branchenexperten und Marktteilnehmer ihre Kritik an den Bedingungen des Tests geäußert. Auch nach der Veröffentlichung der Ergebnisse blieb Skepsis an den Resultaten: "Es überrascht, dass keine portugiesischen oder italienischen Banken durchgefallen sind", meint ein Händler. Letztlich seien die Kriterien des Worst-Case-Szenarios nicht hart genug gewesen, als dass die Anleger von dem Test beruhigt sein könnten. Ein weiterer Teilnehmer hebt hervor, dass es nicht nur um das Bestehen des Tests, sondern auch um die Ergebnisse im Detail gehe.

Für mehr Bewegung am Devisenmarkt hatten am Nachmittag US-Konjunkturdaten gesorgt. Daten der New Yorker Federal Reserve zufolge fiel der Index für das Verarbeitende Gewerbe in den USA im Juli mit minus 3,76 Punkten weitaus schlechter ausfiel als angenommen. Analysten hatten mit einem Plus von 4,5 Punkten gerechnet. Die etwas höher als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreise im Juni stützten den Dollar.

Blick auf Südeuropa

In der Frage der schwelenden Schuldenkrise in Europa scheint sich derweil eine Lösung im Ringen um weitere Hilfen für das finanzschwache Griechenland am Horizont anzukündigen. EU-Ratspräsident Van Rompuy hat für Donnerstag kommender Woche zu einem Euro-Krisengipfel geladen, bei dem es neben der Lage des Euro im Allgemeinen auch um das zweite Rettungspaket für Griechenland gehen soll. Deutschland hatte im Vorfeld einen Termin für einen solchen Gipfel verhindert, weil es zunächst eine konkrete Lösung für eine Beteiligung privater Gläubiger an einer zweiten Rettungsrunde klären wollte.

In Italien, das zuletzt ebenfalls ins Visier der Märkte geratenen war, kündigte Finanzminister Giulio Tremonti an, dass dank Ausgabekürzungen und Einnahme-Erhöhungen das Haushaltsdefizit stärker sinken werde als erwartet. Nach dem Senat verabschiedete nun auch das Abgeordnetenhaus ein milliardenschweres Sparpaket für Italien.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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