Dollar bleibt Platzhirsch Euro holt weiter auf
02.07.2008, 15:08 UhrDer Kurs des Euro ist am Mittwoch gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,5806 (Dienstag: 1,5775) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6327 (0,6339) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79520 (0,79090) britische Pfund, 168,41 (166,57) japanische Yen und auf 1,6135 (1,6055) Schweizer Franken fest.
Der US-Dollar bleibt trotz seiner anhaltenden Schwäche mit weitem Abstand die wichtigste Reservewährung der Welt. Wie der Internationale Währungsfonds (IWF) mitteilte, hielten die Zentralbanken zum Ende des ersten Quartals 63 Prozent ihrer Währungsreserven in Dollar. Das entspricht einem Wert von 2,7 Billionen Dollar. Vor einem Jahr betrug der Dollaranteil an den Währungsreserven noch 65 Prozent.
Der Dollar hält sich damit trotz aller Unkenrufe in den vergangenen Jahren als Weltleitwährung. Sein Anteil an den Währungsreserven geht aber seit der Einführung des Euro 1999 von damals rund 70 Prozent zurück. Spekulationen, die Notenbanken könnten ihre Dollarbestände wegen der seit längerer Zeit anhaltenden Schwäche des Greenback an den Devisenmärkten in großem Stil abschmelzen, halten sich hartnäckig.
Der Euro folgt hinter dem Dollar auf Platz zwei mit knapp 27 Prozent als Reservewährung Nummer zwei. Das britische Pfund Sterling und der japanische Yen spielen mit 4,7 beziehungsweise 3,1 Prozent im Vergleich dazu eine eher untergeordnete Rolle.
Anschwellende Reserven
Die von den Zentralbanken gehaltenen Währungsreserven insgesamt waren zum Ende des ersten Vierteljahres 2008 so hoch wie nie. Nach IWF-Berechnungen verfügten die internationalen Notenbanken zu diesem Zeitpunkt über Reserven im Gesamtwert von 6,874 Billionen Dollar. Das sind fast 500 Milliarden Dollar mehr als Ende 2007.
Einen Tag vor der EZB-Zinsentscheidung hat der Euro am Mittwoch weiter Boden gutgemacht. Die Gemeinschaftswährung wurde um 1,5847 Dollar gehandelt nach 1,5793 Dollar im späten US-Geschäft am Dienstag. Damit war der Euro so teuer wie seit zwei Monaten nicht mehr.
Angesichts der zuletzt auf ein Rekordhoch gestiegenen Inflation gilt eine Zinserhöhung für die Euro-Zone am Donnerstag unter Experten inzwischen als sicher. Unklarheit herrscht dagegen über den weiteren geldpolitischen Kurs. Während einige Volkswirte eine Serie von Zinserhöhungen vorhersagen, halten andere mit Verweis auf die Wachstumsrisiken lediglich einen einzigen Zinsschritt für angemessen.
Quelle: ntv.de