Kurzer Ausflug Euro hüpft über 1,35
27.09.2010, 17:40 UhrDer Euro ist am Montagnachmittag kurzfristig auf über 1,35 US-Dollar geklettert, dem höchsten Niveau seit April dieses Jahres. Allerdings ließ er die Chance ungenutzt und fiel im Verlauf unter diese Marke zurück.
Im Handel wird darauf verwiesen, dass die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit der angeschlagenen Anglo Irish Bank um drei Noten herabgestuft hat, weil das irische Institut nach einem Milliardenverlust im ersten Halbjahr weitere Staatshilfen benötigt. Zum anderen wird darauf verwiesen, dass auch die Landesbanken in Deutschland ihre Hausaufgaben bei weitem noch nicht gemacht hätten. "Das ist alles nichts Neues", stuft ein Händler das Geschehen ein. Der Euro komme zudem nicht wirklich unter Abgabedruck.
Die übergeordnete Schwäche im Dollar gegen den Euro wird unverändert damit begründet, dass die US-Notenbank schon bald Maßnahmen zur quantitativen Lockerung vornehmen dürfte. Sollte die Federal Reserve tatsächlich zu solchen Maßnahmen greifen, würde damit bestätigt, dass sich die Notenbanker wegen der Wirtschaftsschwäche in den USA Sorgen machten. Möglicherweise bedeutete dies, dass die Zinsen noch länger als bislang erwartet auf "ultraniedrigem" Niveau verharrten.
Dollar/ Yen im Clinch
Wenig verändert zeigt sich die Lage im Dollar-Yen-Verhältnis, wo die japanische Währung um rund 84,20 USD/JPY pendelt. Wie von der Presse vermutet gab Notenbankgouverneur Masaaki Shirakawa bekannt, bei der nächsten Ratssitzung die Folgen des starken Yen auf die Wirtschaft untersuchen zu wollen. "Die Aufwertung des Yen hat über das Geschäftsklima eine ungünstige Wirkung auf die Wirtschaft", sagte Shirakawa am Montag. Händler hatten dies nach den enttäuschenden Exportzahlen aus Japan bereits erwartet: Die japanischen Exporte legten im August zum Vorjahr nur um 15,8 Prozent zu, Analysten waren von rund 17,9 Prozent ausgegangen. Die Probleme der Yen-Stärke würden immer augenscheinlicher, hieß es dazu im Handel.
Bereits zuvor hatte Shirakawa bei einer Rede vor Unternehmern erklärt, dass die Bank of Japan "angemessene Schritte" einleiten werde, sobald der starke Yen die Exportwirtschaft des Landes unter Druck setze. Die Notenbank verfolge die Entwicklungen im Ausland mit "großem Interesse". Japans Wirtschaft ist stark vom Export abhängig und ein Yen-Anstieg verteuert die Produkte im Ausland.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa