US-Haushaltsstreit und Italien Euro kämpft sich zurück
25.09.2013, 17:04 Uhr
Kopflose Straßenkunst in Rom: Im Euro-Krisenland Italien ist die Zuversicht der Verbraucher weiter gestiegen, er gibt aber noch viel zu tun.
(Foto: REUTERS)
Am Devisenmarkt bekommt der US-Haushaltsstreit dem Dollar nicht gut. Der Euro steigt erneut über die Marke von 1,35. Im Handel sieht man Aufwärtspotenzial für die Einheitswährung bis in den Bereich von 1,38.
Der Haushaltsstreit lastet auch auf dem Dollar und hilft dem Euro zurück über die Marke von 1,35 Dollar. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,3513 Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,3462 Dollar gekostet.
Die Europäische Zentralbank (EZB) errechnete bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse am Mittwochnachmittag einen Wechselkurs von 1,3504 US-Dollar für den Euro. Ein Euro entspricht außerdem 133,14 Yen, 0,84165 Pfund Sterling und 1,2304 Schweizer Franken.
Positive Nachrichten für den Euro kamen auch aus Italien. Das Verbrauchervertrauen stieg dort im September auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Zudem wurden die Markterwartungen deutlich übertroffen. Außerdem hat sich das Land trotz der weiter bestehenden politischen Unsicherheit zu günstigeren Bedingungen am Anleihemarkt refinanziert. Zuvor hatte sich bereits das Verbrauchervertrauen in Deutschland etwas aufgehellt.
Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA fielen gemischt aus. Bei den Auftragseingängen wurde im August eine Zunahme um 0,1 Prozent verzeichnet. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 0,6 Prozent prognostiziert. Allerdings wiesen die revidierten Daten für Juli einen deutlicheren Rückgang auf als zunächst gemeldet.
Wer auf einen Anstieg des Dollar infolge einer Veränderung der US-Geldpolitik gehofft habe, müsse seine Strategie nun anpassen, erklärten Devisenexperten.
Im Handel sieht man Aufwärtspotenzial für die Einheitswährung bis in den Bereich von 1,38. Dass es tatsächlich zu einer Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung kommt, halten zumindest die Analysten der Commerzbank für ausgeschlossen. Das heiße aber noch nicht, dass der Dollar nicht doch leiden könnte, wenn die Lage sich weiter zuspitzt. Ihrer Ansicht nach zeigt sich der Devisenmarkt vor dem Hintergrund der erneuten Debatte um die Erhöhung der gesetzlichen Schuldenobergrenze bisher tiefenentspannt. Bereits im Jahr 2011 war die Erhöhung der Schuldenobergrenze zu einem innenpolitischen Tauziehen zwischen Demokraten und Republikanern geworden.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa