Marktberichte

Starke Konjunkturdaten Euro knackt 1,31 Dollar

Der Euro klettert am Donnerstag im Umfeld besser als erwarteter Konjunktur- und Unternehmenszahlen über die Marke von 1,31 US-Dollar. Zwar kann der Euro dieses Niveau vorerst nicht halten, mancher Marktteilnehmer sieht darin dennoch ein wichtiges Signal.

Laut Commerzbank sieht der Markt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die USA erneut in eine Rezession fällt.

Laut Commerzbank sieht der Markt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die USA erneut in eine Rezession fällt.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der Euro baut seine Gewinne am Donnerstagnachmittag noch etwas aus. Gegen 17.00 Uhr steht die Gemeinschaftswährung bei 1,3092 US-Dollar nach 1,3084 US-Dollar am Mittag. Das Tageshoch von 1,3108 US-Dollar ist der höchste Euro-Stand seit Anfang Mai. "Der Euro könnte nun bis 1,3250 steigen", so ein technisch orientierter Marktteilnehmer. Dort liege ein Dreifach-Tief vom Frühjahr, das nun Widerstand sei.

Die Nachrichten aus dem Euroraum stützen nach Aussage einer Händlerin den Euro. Zum einen zeigt sich der Arbeitsmarkt in Deutschland sehr robust, die Zahl der Arbeitslosen ging im Juli um 20.000 Menschen zurück. BA-Vorstandsvorsitzender Frank-Jürgen Weise sagte, die Arbeitslosigkeit sei im Zuge der Sommerpause gestiegen, saisonbereinigt aber wie schon in den Vormonaten gesunken. Die deutsche Wirtschaft sei auf Erholungskurs, und die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich weiter verbessert.

Zum anderen hat sich das Geschäftsklima in der Eurozone im Juli überraschend stark aufgehellt. Wie die Europäische Kommission berichtete, stieg der entsprechende Index auf plus 0,66 Punkte, Ökonomen hatten für Juli einen Stand von plus 0,38 erwartet. Ein Indexstand des Geschäftsklimas von Null entspricht dem langfristigen Durchschnittswachstum der Industrieproduktion von 2 Prozent.

Das Industrievertrauen hat mit minus 4 nach minus 6 Punkten ein Zweijahreshoch erreicht. Auch der Pessimismus in der Baubranche hat etwas nachgelassen. Das Resultat der Umfrage unterstützt nach Einschätzung der Postbank den Eindruck, dass die zuletzt schwungvollere wirtschaftliche Erholung in der Eurozone - bei durchaus differenzierter Entwicklung einzelner Länder - über die Sommermonate fortdauere.

Noch ist es nach Einschätzung der Commerzbank zu früh, für den Dollar Entwarnung zu geben. Denn nach wie vor sehe der Markt eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass die USA erneut in eine Rezession falle. Schlechte Daten erhöhten diese Wahrscheinlichkeit, auch wenn sie nach wie vor sehr gering sein dürfte. Mehr Klarheit könnten am Freitag die BIP-Daten aus den USA für das zweite Quartal geben.

Quelle: ntv.de, DJ

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