Marktberichte

Unter 1,38 Dollar Euro kommt zurück

Der jüngste Höhenflug des Euro legt eine Pause ein. Nach einem kurzen Ausflug der Gemeinschaftswährung vom Vortag über die Marke von 1,40 Dollar fällt der Euro nun unter 1,38 Dollar. Nun richten sich die Blicke vor allem auf die US-Notenbank Fed.

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(Foto: dpa)

Der Euro hat am Dienstagvormittag zum Dollar weiter abgewertet und ist unter 1,38 US-Dollar gefallen. Am späten Vormittag kostet der Euro 1,3792 US-Dollar. "Der Druck auf den Euro kommt eher vom starken Yen", berichtet ein Händler. Zum Yen hat die Gemeinschaftswährung im Tagestief bis auf 113 Yen abgewertet, nachdem sie am Montag im Hoch noch mit 114,76 Yen handelte.

Der Händler führt die gegenwärtige Schwäche des Euro auf "Positionsglattstellungen" zurück. In den vergangenen Wochen sei der Euro gegen Dollar und Yen stark gestiegen, das Volumen der auf einen fallenden Dollar setzenden Positionen sei stark gestiegen. Nun würden diese Positionen teilweise geschlossen, was für eine Erholung des Greenback und des Yen gegen Euro sorge.

Als weitere Begründung führen Händler die Äußerungen von Ben Bernankes Stellvertreterin bei der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, an. Auf der Jahrestagung der National Association for Business Economics (NABE) warnte die eher als geldpolitische Taube geltende Notenbankerin vor den Gefahren einer zu lockeren Geldpolitik. "Das könnte bedeuten, dass die erwartete neue Runde an quantitativen Lockerungen geringer als erhofft ausfällt", sagt ein Händler. "Das eröffnet dem Dollar natürlich Erholungspotenzial nach oben", ergänzt ein anderer Teilnehmer. Die Einheitswährung werde sicherlich noch einmal einen Angriff Richtung 1,4000 US-Dollar starten, der Großteil der Aufwärtsbewegung dürfte aber abgeschlossen sein. Dafür spreche auch die extrem negative Dollar-Positionierung der Investoren an den Derivatemärkten als wichtiger Kontraindikator.

Protokoll-Pflichten

Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll ihrer Sitzung vom 21. September. Beobachter sehen hierin einen Kursimpuls für die Devisenmärkte. "Das Protokoll der Fed-Sitzung wird kaum in der Lage sein, Konjunkturhoffnungen zu schüren", prognostiziert Ulrich Wortberg von der Helaba. Bereits das Statement der Notenbanker habe für "erhöhte Nervosität" gesorgt.

Mit kritischen Äußerungen zur Konjunkturentwicklung und dem Verweis auf eine zu niedrige Inflation habe die Federal Reserve ihre Bereitschaft für zusätzliche Lockerungsschritte erklärt. Unter Beobachtern gilt "Quantitative Easing 2" praktisch als ausgemachte Sache; unklar sei eigentlich nur noch das Volumen der Ausweitung. Am häufigsten wird eine Summe von einer Billion US-Dollar genannt.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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