Marktberichte

Schicksalsjahr einer jungen Währung Euro marschiert Richtung 2012

Zehn Jahre ist das her.

Zehn Jahre ist das her.

(Foto: REUTERS)

Das Jahr 2011 kommt an den Devisenmärkten zu einem nahezu beschaulichen Ende: Die Gemeinschaftswährung der Europäer steigt zum Jahreswechsel noch einmal leicht an. An der Gesamtbilanz ändert das wenig: Die wichtigste Währung Europas bleibt auf Jahressicht im Minus.

Der Euro hat am letzten Handelstag 2011 etwas fester tendiert. Am späten Freitagnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2970 US-Dollar und damit rund einen halben Cent mehr als am Morgen.

Die Stabilisierungspläne sind beschlossen: Für die Eurozone wird 2012 ein Jahr des Umbaus.

Die Stabilisierungspläne sind beschlossen: Für die Eurozone wird 2012 ein Jahr des Umbaus.

(Foto: REUTERS)

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2939 (Donnerstag: 1,2889) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7728 (0,7759) Euro.

Auf Jahressicht zeichnen sich damit für den Euro insgesamt leichte Verluste ab: Der Euro liegt am letzten Handelstag des Jahres gut 2 Prozent im Minus. 2011 war für die Gemeinschaftswährung der Europäer das turbulenteste Jahr seit seiner Einführung als Buchgeld 1999. Das mit Abstand größte Thema am Devisenmarkt war die europäische Schuldenkrise.

Zunächst mochte es noch so erscheinen, als ob die Problematik auf kleine Euro-Länder wie Griechenland, Irland und Portugal begrenzt bleiben würde. Im Sommer erfasste die Nervosität der Märkte allerdings auch Schwergewichte wie Spanien und Italien. Im Herbst sprang die Krise dann sogar auf bis dato solide Länder wie Niederlande, Österreich und Frankreich über.

Ohne Übertreibung lässt sich feststellen, dass die Währungsunion damit die wohl härteste Belastungsprobe ihrer jungen Geschichte durchlebt. Nach dem letzten der zahlreichen Euro-Gipfel und Krisentreffen des Jahres schien sich die Anspannung wieder etwas zu lösen. Zumindest in den "Kernländern" hat sich die Lage zuletzt deutlich beruhigt.

Bis hoch an die 1,50er Marke

Entsprechend stark waren die Kursschwankungen beim Euro 2011: Ausgehend von rund 1,33 Dollar zum Jahresauftakt legte der Euro bis Mai trotz Griechenland-Krise auf fast 1,50 Dollar zu. Wenig später setzte aber die Talfahrt ein, und die europäische Währung gab ihre bisherigen Gewinne bis zum Jahresende wieder ab. In den letzten Handelstagen sorgten dann nicht zuletzt dünne Handelsumsätze an den Märkten für eine negative Jahresbilanz.

Dass die zwischenzeitlichen Gewinne des Euro zum Dollar weniger seiner Stärke, sondern vielmehr einer Dollar-Schwäche geschuldet waren, zeigt ein Vergleich mit anderen Währungen, etwa dem japanischen Yen. Hier fällt die Euro-Jahresbilanz noch ungünstiger als zum Dollar aus. Zurzeit notiert der Euro zum Yen auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren. Am Freitag sank er erstmals seit Juni 2001 unter die Marke von 100 Yen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83530 (0,83600) britische Pfund, 100,20 (100,24) japanische Yen und 1,2156 (1,2186) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Vormittag mit 1574,50 (Vortag: 1531,00) ermittelt. Ein Kilogramm Gold kostete unverändert 37 720,00 Euro.

Quelle: ntv.de, dpa

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