Yen beendet Kletterkurs Euro pendelt sich ein
25.08.2010, 18:05 UhrEine Reihe überraschender Konjunkturdaten aus Europa und den USA treibt den Euro am Mittwoch zu starken Ausschlägen. Gegen Ende des europäisch geprägten Handels notiert die Gemeinschaftswährung jedoch kaum verändert. Der Yen bricht hingegen seine lang anhaltende Kletterpartie ab und legt den Rückwärtsgang ein.
Kaum zum Dollar verändert zeigt sich der Euro am späten Mittwochnachmittag. Gegen Ende des europäisch geprägten Devisenhandels notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2654 US-Dollar, am Morgen wechselte sie für 1,2660 US-Dollar den Besitzer. Auch wenn am frühen Abend unter dem Strich eine faktische Nullnummer steht, war der Wechselkurs im Tagesverlauf heftigen Schwankungen unterworfen. Sie wurden von Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA ausgelöst.
Zunächst profitierte der Euro von einem deutlich besser als erwartet ausgefallenen ifo-Geschäftsklimaindex. Bereits vor der Veröffentlichung setzten die Käufe in der Gemeinschaftswährung ein. Das Tageshoch bei 1,2726 US-Dollar wurde allerdings schnell wieder aufgegeben, am Mittag notierte das Währungspaar bei 1,2654 US-Dollar. "Die Grundtendenz ist unverändert leicht positiv für den Dollar", sagte eine Devisenhändlerin. Daher würden Erholungen zu Verkäufen genutzt.
Für neuerliche Wechselkursgewinne sorgte am Nachmittag dann jedoch die Veröffentlichung des Auftragseingangs langlebiger Wirtschaftsgüter der US-Industrie im Juli. Die Orders stiegen zwar um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen jedoch mit einer Zunahme um 2,8 Prozent verglichen mit Juni gerechnet. Ohne die Orders für Transportmittel war binnen Monatsfrist sogar ein Rückgang um 3,8 Prozent zu verzeichnen.
"Der nur geringe Anstieg der Auftragseingänge ist enttäuschend. Konjunktursorgen lassen sich dadurch sicherlich nicht verdrängen", sagte Ulrich Wortberg, Ökonom bei der Landesbank Hessen-Thüringen. Zudem seien die zivilen Kapitalgüterbestellungen im Monatsvergleich um 8,0 Prozent gesunken.
Der Yen beendete derweil seinen jüngsten Kursanstieg, als Spekulationen über Interventionen der Tokioter Regierung gegen den Yen aufkamen. Nach dem am Dienstag erreichten 15-Jahrestief erholte sich der Dollar zum Yen auf bis zu 84,68 Yen. Der Euro verteuerte sich auf bis zu 107,66 Yen. Händlern zufolge setzten Anleger nicht mehr auf einen weiteren Yen-Anstieg, nachdem der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda erneut erklärt hatte, bei Bedarf auf Bewegungen der Landeswährung zu reagieren. Zuvor hieß es in einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Nikkei", das Finanzministerium in Tokio ziehe Interventionen zur Schwächung des Yen in Betracht.
Quelle: ntv.de, DJ/rts