Marktberichte

Griechische Risikoanleihen Euro pendelt unentschlossen

Ein Geräusch fast wie Musik - in manchen Ohren.

Ein Geräusch fast wie Musik - in manchen Ohren.

(Foto: AP)

Die Unsicherheit am Renten- und Devisenmarkt hält auch nach den Forderungen der EU nach zusätzlichen Sparanstrengungen Griechenlands an. Der von den Anlegern geforderte Risikoaufschlag für griechische und portugiesische Staatsanleihen im Vergleich zur zehnjährigen Bundesanleihe zog am Dienstag deutlich an.

Händler verwiesen auf zahlreiche Appelle aus den Euro-Ländern, wonach Griechenland weitergehende Vorschläge zur Lösung seiner Haushaltsprobleme vorlegen müsse. Die EU-Kommission gab der griechischen Regierung dafür einen Monat Zeit. Ab Mitte Mai soll diese dann den EU-Finanzministern alle drei Monate Erfolge beim Schuldenabbau nachweisen.

"In den nächsten 30 Tagen wird es eine Menge Kommentare von beiden Seiten geben, von Griechenland und von der EU, und das wird uns weiter starke Marktschwankungen bringen", sagte LBBW-Händler Charles Berry.

Die für die griechischen zehnjährigen Papiere zu zahlende Prämie weitete sich bis auf 339 Basispunkte von 305 Basispunkten im späten Montagsgeschäft aus. Das Geschäft am Montag war wegen eines Feiertags sehr umsatzarm gewesen. Der Aufschlag für portugiesische Anleihen erhöhte sich am Dienstag um 18 auf 140 Basispunkte. Der Bund-Future notierte unverändert bei 123,37 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,212 Prozent.

Devisenmarktanleger blieben zumeist unentschlossen. Der Euro pendelte sich in einer engen Spanne um 1,3655 Dollar ein, nachdem er im späten Vortagesgeschäft um 1,3595 Dollar gehandelt worden war.

Ein gewisse Bestimmtheit

"Letzten Endes bleibt Griechenland das Hauptthema am Markt, aber es gibt nichts wirklich Neues. Der Euro ist in einer Art Patt-Situation - es gibt keine starken Argumente in die eine oder andere Richtung", sagte Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank.

Investoren vertrauten zwar inzwischen darauf, dass Griechenland von den anderen EU-Staaten nicht aus den Augen gelassen werde. "Eine gewisse Bestimmtheit der EU-Länder ist durchaus zu spüren. Das stützt den Euro", erläuterte Praefcke. Andererseits habe der Markt auf einen Rettungspaket oder konkrete Sanktionen gehofft.

Ein besser als erwartet ausgefallener Index der New Yorker Notenbank für das verarbeitende Gewerbe im Februar wurde nahezu reaktionslos zur Kenntnis genommen. Ähnlich unbeeindruckt hatten Anleger am Morgen auch auf den ZEW-Index reagiert. Die Erwartungskomponente des Index war im Februar den fünften Monat in Folge gesunken.

Quelle: ntv.de, rts

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