Klar unter 1,30 US-Dollar Euro rutscht ab
28.12.2011, 18:26 UhrAktienmärkte und der Euro befinden sich im Sinkflug und geben deutlich nach. Die erfolgreiche Auktion italienischer Staatsanleihen am Vormittag zeigt damit nur einen kurzfristigen Effekt. Der Euro befindet sich gegenüber dem US-Dollar auf dem tiefsten Stand seit elf Monaten.
Der Euro ist am Mittwoch überraschend auf den tiefsten Stand seit elf Monaten gefallen. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend nur wenig oberhalb der Marke von 1,29 US-Dollar. Die Händler tun sich mit einer Erklärung schwer.
Am Vormittag war eine Auktion kurz laufender italienischer Anleihen noch erfolgreich über die Bühne gegangen. Das italienische Schatzamt musste deutlich niedrigere Zinsen für neu ausgegebene sechsmonatige Schatzwechsel und zweijährige Nullkuponanleihen bezahlen als vor einem Monat. Dies hatte zu vorübergehender Entspannung geführt. Die Gemeinschaftswährung kletterte auf das Tageshoch bei 1,3080 USD und die italienische Börse verzeichnete deutliche Gewinne.
Die Erholung war dann aber ebenso schnell vorbei, wie sie begonnen hatte. "Es bestehen Sorgen, dass die viel wichtigere Auktion italienischer Langläufer morgen (Donnerstag) nicht so glatt verlaufen wird", meinte ein Händler. Dann werden bis zu 8,5 Milliarden Euro mit Laufzeiten von drei, sieben und zehn Jahren angeboten. Sollten wieder Rekordrenditen verlangt werden, dürfte das den Druck auf den Euro verstärken. "Die Umsätze sind sehr dünn, was starke Bewegungen begünstigt", versuchte ein Marktteilnehmer die heftigen Verluste zu begründen. Ein Test des Jahrestiefs bei 1,2867 Dollar sei nun nicht mehr ausgeschlossen.
Japan hält still
Japan hat seine Devisenpolitik nach Kritik aus den USA bekräftigt. Das Land werde weiterhin angemessene Maßnahmen am Devisenmarkt ergreifen, wenn der Außenwert des Yen exzessiv steige, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter. Es gebe keine Änderung in der Devisenpolitik. Das US-Finanzministerium hatte zuvor in seinem halbjährlichen Devisenbericht die jüngsten Interventionen Japans zur Eindämmung des Yen-Anstiegs kritisiert.
Die Wirtschaftsdaten aus dem Land der aufgehenden Sonne deuteten dagegen auf eine Verfinsterung der Weltkonjunktur hin. Die Industrieproduktion ist im November mit einem Minus von 2,6 Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurück geblieben. "Die Daten unterstreichen einmal mehr das Bild einer sich abflauenden Weltwirtschaft", sagte ein Händler.
Quelle: ntv.de, DJ