1,32 Dollar nicht geknackt Euro schwächelt
02.02.2012, 17:35 UhrDie zähen Verhandlungen über einen Schuldenschnitt in Griechenland drücken auf den Euro. Damit gibt er einen Teil seiner kräftigen Vortagesgewinne wieder ab und scheitert damit am Sprung über die Marke von 1,32 US-Dollar.
Der Euro bewegt sich am Donnerstagnachmittag in einer recht engen Spanne seitwärts. "Der Ausbruch auf neue Jahreshochs ist wohl verschoben", meint ein Händler. Der Markt richte sich nun in der Range zwischen 1,3050 US-Dollar und dem Jahreshoch bei 1,3235 Dollar ein. "Am Markt steigt zwar die Risikobereitschaft, aber das geht derzeit am Euro vorbei", so Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst der Commerzbank. Während als stärker risikobehaftet bewertete Währungen wie der australische Dollar oder der Singapur-Dollar auf Mehrmonats-Hochs gestiegen sind, hängt der Euro fest.
Der Markt warte weiter auf eine Einigung in der Griechenland-Krise: "Sie könnte den Euro nach oben reißen", meint Leuchtmann. Neue Anleihen-Auktionen aus Spanien und Frankreich haben dem Euro keine Impulse verliehen. Der Markt wartet vielmehr gespannt auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Nachdem das Weihnachtsgeschäft den Arbeitsmarkt vorübergehend auf Touren gebracht hatte, dürfte das Jobwachstum im Januar wieder eine langsamere Gangart einschlagen. Volkswirte rechnen im Schnitt damit, dass 125.000 neuen Stellen geschaffen wurden. Im Dezember war die Beschäftigung um 200.000 Jobs gewachsen.
Der Präsident der US-Notenbank, Ben Bernanke, hat bei einer Anhörung vor dem Haushaltsausschuss des US-Repräsentantenhauses erneut einen pessimistischen Ton über die US-Wirtschaftsentwicklung angestimmt: Die Erholung verlaufe frustrierend langsam, die Verbraucher verspürten einen heftigen Gegenwind, während der Immobilienmarkt in der Depression verharre. Es werde eine lange Zeit dauern, bis der US-Arbeitsmarkt zu einer normalen Verfassung zurückfinde. Marktteilnehmer werten dies als erneutes Signal für die Bereitschaft zu weiteren quantitativen Maßnahmen.
Aus technischer Sicht wäre ein Überwinden des bisherigen Jahreshochs von 1,3235 Dollar ein Kaufsignal, das den Euro Richtung 1,3450 Dollar führen könnte, heißt es. Unterstützt sei der Euro bei 1,30 Dollar.
Quelle: ntv.de, nne/DJ