Zins-Spekulationen Euro steigt auf 1,47 Dollar
02.01.2008, 11:20 UhrSpekulationen auf weiter sinkende Zinsen in den USA haben am Mittwoch den Dollar belastet. Der Euro kletterte um etwa einen US-Cent auf rund 1,47 Dollar. Damit machte der Euro einige der Verluste wieder gut, die er am vergangenen Montag, dem letzten Handelstag des alten Jahres, erlittenen hatte. Eine Zinssenkung Ende Januar ist nach Meinung von Beobachtern "sehr wahrscheinlich". Auch die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Zinsschrittes im März sei gestiegen.
Die EZB legte den Referenzwert für die Gemeinschaftswährung am Mittwoch mit 1,4688 Dollar etwas niedriger als am Silvestertag mit 1,4721 Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) rutschte der Euro auf 1,4687 (1,4715) Dollar. Die Umsätze blieben relativ gering, da in Japan noch bis einschließlich Donnerstag Neujahr gefeiert wird.
Zu Handelsbeginn war die Europäische Gemeinschaftswährung mit Notierungen über der Marke von 1,46 US-Dollar in das Jahr 2008 gestartet. Am Mittwochmorgen wurden für einen Euro 1,4660 US-Dollar gezahlt. Das vergangene Jahr hatte der Euro mit 1,4589 US-Dollar beendet und damit 2007 rund zehn Prozent an Wert gewonnen. Ende November wurden für die Gemeinschaftswährung sogar 1,4966 US-Dollar gezahlt, soviel wie nie zuvor seit der Einführung 1999.
Neue Hinweise auf die Entwicklung der Zinsen in der weltgrößten Volkswirtschaft lieferten Daten vom verarbeitenden Gewerbe in den USA, die im Verlauf des Mittwochs veröffentlicht wurden. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager erreichte im Dezember mit 47,7 Zählern den tiefsten Stand seit 2003. Experten hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf 50,4 Punkte gerechnet. Die US-Börsen und der Dollar verloren in Folge der Veröffentlichung an Boden.
Unerwartet gestiegen sind dagegen die US-Bauausgaben im November. Das US-Handelsministerium in Washington wies am Mittwoch ein Plus zum Vormonat von 0,1 Prozent nach einem revidierten Minus von 0,4 Prozent im Oktober aus. Von Reuters befragte Analysten hatten für November im Schnitt mit einem Minus von 0,4 Prozent gerechnet. Die Ausgaben der privaten Hausbauer gingen jedoch um 2,5 Prozent zurück und damit so stark wie seit fast sechs Jahren nicht mehr.
Am Rentenmarkt zogen die Notierungen am ersten Handelstag im neuen Jahr kräftig an und folgten damit den Vorgaben der US-Kreditmärkte. Der Bund-Future stieg um bis zu 74 Ticks auf 113,85 Punkte. Die Rendite der zehnjährige Bundesanleihe fiel auf 4,225 (Freitag 4,324) Prozent. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen rutschte auf 4,32 (4,34) Prozent. Der Rex-Rentenindex blieb praktisch unverändert bei 114,8524 (plus 0,0048) Stellen.
Quelle: ntv.de