Warten auf Zentralbanken Euro über 1,36 Dollar
07.05.2007, 12:04 UhrVor einer Reihe von Zentralbankentscheidungen in dieser Woche hat der Euro am Montag leicht zugelegt. Mit 1,3604 US-Dollar notierte die Gemeinschaftswährung bei geringem Umsatz etwa einen halben Cent über dem EZB-Referenzwert vom Freitag von 1,3561 US-Dollar.
"Wir warten auf die Zentralbanken diese Woche", sagte ein Händler. Am Mittwoch wird die US-Notenbank (Fed) über die Geldpolitik beraten, am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von England (BoE).
Nur die Londoner Währungshüter dürften aber nach Einschätzung von Analysten an der Zinsschraube drehen. Die BoE werde die Zinsen um 25 Basispunkte auf 5,5 Prozent anheben. Von der EZB erwarten Analysten Hinweise auf eine Zinserhöhung im Juni. Die Fed hingegen werde ihre Gratwanderung zwischen Konjunkturbelebung und Inflationseindämmung fortsetzen und die Zinsen unverändert lassen, erwarten Händler.
"Das Bild, das sich im Moment darstellt, gleicht aber eher einem Stillleben", spielte ein Devisenhändler von MM Warburg auf die geringe Geschäftstätigkeit am Montagmorgen an. Großbritannien begeht am heutigen Montag seinen Maifeiertag, so dass Banken und Börsen geschlossen bleiben.
Wahl in Frankreich ohne Auswirkung
Der Euro hatte schon am Freitagnachmittag im Schlepptau enttäuschender US-Arbeitsmarktdaten auf 1,36 US-Dollar zugelegt, sein Ende April erreichtes Rekordhoch von 1,3682 US-Dollar aber nicht in Angriff nehmen können.
Die Präsidentenwahl in Frankreich hatte Händlern zufolge kaum Einfluss auf das Kursgeschehen. Zwar hatte der konservative Nicolas Sarkozy sich während des Wahlkampfes über den hohen Eurokurs beschwert, aber Analysten halten es durchaus für möglich, dass Sarkozys Wahlerfolg den Euro noch stärken wird. "Sarkozy könnte einige Reformen durchbringen, die am Ende sogar den Euro weiter stützten könnten", erklärte ein Händler.
Wegen des Feiertages in London war auch an den europäischen Rentenmärkten das Geschäft zäh. Der richtungweisende Bund-Future gab 16 Ticks auf 113,63 Punkte nach. Angesichts der erwarteten Zinserhöhung in England und der für Juni in der Euro-Zone bleibe die Stimmung am Rentenmarkt schlecht, sagten Händler.
Quelle: ntv.de