Marktberichte

Furcht vor Hiobsbotschaften Euro unter 1,36 Dollar

Wieder wachsende Furcht vor schlechten Nachrichten im Zusammenhang mit der US-Hypothekenkrise hat am Mittwoch den Euro belastet und unter die Marke von 1,36 Dollar gedrückt. Dabei wirkten sich indirekte Effekte aus, die aus einem kräftigen Anstieg des Yen resultierten, die den Euro zeitweise bis auf 1,3570 Dollar drückten. Auslöser für den Yen-Anstieg waren Äußerungen des Vize-Finanzministers Japans, Hiroshi Watanabe. Dieser hatte gesagt, die Regierung beobachte sehr sorgfältig, ob die US-Hypothekenkrise Schäden in Japan nach sich ziehe. Danach hatten Anleger in großem Stil Spekulationsgeschäfte zu Lasten des Yen aufgelöst und den Kurs der asiatischen Leitwährung nach oben getrieben. Der Yen stieg zum Euro auf 157,64 Yen, zum Dollar auf 115,86 Yen.

"Fakt ist, dass die Risikoaversion der Anleger wieder zugenommen hat und eben auch den Euro belastet", sagte ein Händler. Außerdem seien viele Anleger unschlüssig, welchen Kurs die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrem Zinsentscheid am Donnerstag einschlagen wird. "Es gibt gute Gründe, mit der Straffung der Geldpolitik weiter zu machen, und es gibt auch genauso gute Gründe, die Zinserhöhung, die ja eigentlich längst beschlossene Sache schien, um einen oder zwei Monate zu verschieben", sagte ein Devisenanalyst. Derzeit liegt der Schlüsselzins für die Versorgung der Kreditwirtschaft in der Euro-Zone bei vier Prozent. Die EZB hatte unlängst angedeutet, wegen der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten möglicherweise im September auf eine Erhöhung um 25 Basispunkte zu verzichten, sich aber alle Optionen offen gehalten.

Am Rentenmarkt profitierte der Bund-Future von der zurückgekehrten Risikoabneigung vieler Investoren und stieg um bis zu 15 Ticks auf 113,58 Punkte. Staatspapiere gelten in unsicheren Zeiten als krisensicheres Investment. Die Rendite der dem Bund-Future zugrunde liegenden zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 4,266 Prozent.

Quelle: ntv.de

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