Doppelschlag durch EZB und US-Jobs Euro unter Druck
03.07.2014, 17:00 Uhr
Nichts geht: Vor der EZB-Sitzung und dem US-Arbeitsmarktbericht läuft der Handel eher schleppend.
(Foto: REUTERS)
Zwar hat der EZB-Präsident den Euro in seiner Pressekonferenz nicht zum Thema einer Debatte gemacht. Dennoch geht es mit der europäischen Währung abwärts. Die guten US-Jobdaten geben dem Euro dann den Rest.
Der Euro ist deutlich gefallen. Ein unerwartet kräftiger Jobaufschwung in den USA und die Aussicht auf dauerhafte Mini-Zinsen im Euroraum belasteten. Am Nachmittag sank der Euro bis knapp unter die Marke von 1,36 US-Dollar, zuletzt notierte er bei 1,3614 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3646 (Mittwoch: 1,3656) Dollar festgesetzt.
Der US-Arbeitsmarkt nimmt Fahrt auf - im Juni sind viel mehr Stellen entstanden als erwartet. Die Arbeitslosenquote sank mit 6,1 Prozent auf den tiefsten Stand seit September 2008. "Die Stärke ist einer der Hauptgründe, warum die US-Notenbank versucht sein dürfte, die Leitzinsen schneller anzuheben als die meisten erwarten", sagte Paul Ashworth vom Analystenhaus Capital Economics. An den Märkten wird bislang frühestens im ersten Halbjahr 2015 mit einer Zinserhöhung gerechnet.
Während die Zinsen in den USA bald wieder steigen könnten, soll das Geld in der Eurozone langfristig ultrabillig bleiben. Das machte EZB-Chef Mario Draghi einmal mehr deutlich, nachdem der Leitzins auf dem im Vormonat beschlossenen Rekordtief von 0,15 Prozent bestätigt wurde. Sollte sich die Lage wieder stärker eintrüben, könnte Draghi sogar nochmal nachlegen.
"Die EZB wird noch lange Zeit in hoher Alarmbereitschaft bleiben", so ING-Diba-Chefökonom Carsten Brzeski. Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79650 (0,79580) britische Pfund, 139,06 (138,65) japanische Yen und 1,2147 (1,2137) Schweizer Franken festgelegt. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1317,50 (1326,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 600,00 (30 700,00) Euro.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts