Schwammiger Sondergipfel Euro vermisst Klarheit
11.02.2010, 17:54 UhrDer EU-Sondergipfel zur Lage des hoch verschuldeten Griechenlands bringt nicht die erhoffte Klarheit. Der Euro geht zeitweise deutlich in die Knie.
Mangels eines konkreten Hilfsplans der EU-Staaten für Griechenland hat sich der Euro am Donnerstag erneut auf Talfahrt begeben. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,3596 Dollar und lag damit mehr als einen US-Cent unter dem New Yorker Vortagesschluss.
Auf dem EU-Gipfel in Brüssel wurden entgegen der Erwartungen noch keine Entscheidung getroffen, wie dem finanzschwachen Mitgliedsland aus der Schuldenfalle geholfen werden soll. Einem Diplomaten zufolge ist über alle Möglichkeiten gesprochen worden: Gemeinschaftsinstrumente, bilaterale Hilfen und ein Einspringen des Internationalen Währungsfonds.
Kreisen zufolge haben sich die Finanzminister der Europäischen Union grundsätzlich auf Hilfen verständigt. Allerdings verlangen sie im Gegenzug von Griechenland zusätzliche Sparanstrengungen. Komme es aber nur zu vagen Auflagen, könnten Griechenland und möglicherweise andere Länder auf Dauer Hilfe benötigen, betonte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
"Europa steht am Scheideweg", betonte er. Die Angst vor einem Dominoeffekt in der Euro-Zone setzt den Euro schon seit mehreren Wochen stark unter Druck. Mitte Januar hatte die Gemeinschaftswährung noch bei knapp unter 1,45 Dollar notiert.
Bund-Future bleib im Minus
Die Enttäuschung über die ausgebliebenen Details zu Griechenland stützte den Bund-Future nur kurzzeitig. Er grenzte seine Verluste zwar zeitweise auf 19 Ticks ein, lag anschließend aber wieder 33 Ticks im Minus bei 123,14 Zählern. Gleichzeitig weitete sich der Renditeabstand der zehnjährigen Bundesanleihe zum entsprechenden griechischen Staatspapier wieder etwas aus.
Quelle: ntv.de, rts