Marktberichte

Dollar gerät unter Druck Euro verteidigt Gewinne

Der Euro hält sich über der Marke von 1,27 US-Dollar. Damit konsolidiert die Gemeinschaftswährung ihre kräftigen Gewinne von fast zwei US-Cent vom Vortag.

Eine Wechselstube in Budapest.

Eine Wechselstube in Budapest.

(Foto: REUTERS)

Nach der wochenlangen Unsicherheit über die Folgen der europäischen Schuldenkrise kehrt das Vertrauen der Anleger in den Euro langsam zurück. Die Gemeinschaftswährung bewegte sich um 1,27 Dollar und damit in Reichweite seines am Dienstag erreichten Zwei-Monats-Hochs von 1,2737 Dollar.

Die Europäische Zentralbank (EZB) errechnete bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse einen Wechselkurs von 1.2703 US-Dollar für den  Euro. Ein Euro entspricht außerdem 112.49 Yen, 0.83430  Pfund Sterling oder 1.3428 Schweizer Franken.

Anleger werden mutiger

"Die großen Sorgen um die Finanzstabilität der südeuropäischen Länder gerät zunehmend in den Hintergrund, die Investoren fassen daher wieder mehr Mut", sagte ein Händler. Unterstützung erhielt die Gemeinschaftswährung laut Analysten auch von der erfolgreichen Versteigerung von Staatpapieren aus Portugal, dessen Bonität am Dienstag noch von Moody's auf "A1" gesenkt worden war. Profitieren konnte der Euro zudem von schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zum US-Einzelhandelsumsatz. "Sie verstärken die Sorgen einiger Marktteilnehmer, wonach die US-Konjunktur an Dynamik verliert", erklärte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Der Dollar hatte zuletzt wegen der wachsenden Angst vor einem Rückfall in die Rezession an Wert verloren.

Mit Blick auf die Versteigerung der portugiesischen Staatspapiere würdigte Rentenstratege Peter Chatwell von Credit Agricole in London, dass nur einen Tag nach der Herabstufung durch Moody's die Papiere immer noch überzeichnet waren. Für die Peripheriestaaten sei das Wichtigste, dass sie überhaupt noch in der Lage sind, sich am Kapitalmarkt Geld zu beschaffen. Bereits am Dienstag hatte die erfolgreiche Auktion von griechischen Anleihen für Erleichterung am Devisenmarkt gesorgt. Das klamme Mittelmeerland war zum ersten Mal seit Einführung des Euro-Rettungsschirms wieder am Kapitalmarkt aktiv. "Viele glauben nun, dass in der Eurozone vielleicht alles doch nicht so schlimm ist, wie zuletzt befürchtet", sagte ein Händler.

Pfund legt zu

Optimismus keimte auch in Großbritannien auf. Die Hoffnung auf eine nachhaltige konjunkturelle Erholung hat das Pfund Sterling gegenüber dem Dollar am Vormittag auf ein Zwei-Monats-Hoch getrieben. Die Währung des Königreichs kletterte zeitweise auf 1,5280 Dollar, dem höchsten Stand seit dem 4. Mai. Händler verwiesen auf die Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für Juni, die besser als erwartet ausgefallen waren. Auch gegenüber dem Euro machte das Pfund Sterling Boden gut und stieg auf ein Tageshoch von 83,20 Pence. Strategin Michala Marcussen von Societe Generale warnte aber vor Euphorie. Die Arbeitsmarktdaten seien zwar positiv zu bewerten, allerdings könne sich die Lage schnell wieder ändern. Angesichts der Unsicherheit über die anstehenden Kürzungen im Rahmen des Nothaushalts stünden Großbritannien schwierige Zeiten bevor.

Quelle: ntv.de, rts

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