Der Euro kann sich wieder über die Marke von 1,38 US-Dollar hieven. Die kurze Erholung des Greenbacks scheint schon wieder vorbei zu ziehen. Spekulationen über einen kleiner als erwarteten geldpolitischen Schritt der US-Notenbank hatten den Dollar kurz aus seinem Tief geholt.

Der Euro zieht am Donnerstagmorgen wieder an. Während des Übergangs aus dem asiatisch in den europäisch geprägten Handel gegen 7.25 Uhr steht die Gemeinschaftswährung bei 1,3819 US-Dollar nach 1,3766 Dollar im späten Geschäft am Mittwoch. Damit ist der Euro zurück über 1,38 Dollar, nachdem er am Mittwoch bis auf 1,3733 Dollar gefallen war.

Händler sprechen von einer Dollar-Schwäche, auch gegen den Yen gibt der Dollar wieder nach. "Die Frage ist nicht, ob, sondern nur mit welchem Betrag die US-Notenbank weitere Anleihen aufkauft", so ein Händler. "Sell the rallies", meint er deshalb mit Blick auf den Dollar.

Am Mittwoch hatte der Dollar zugelegt. Da waren laut Händlern Short-Positionen, also Positionen auf einen fallenden Dollar, mit Deckungskäufen aufgelöst worden, weil spekuliert wurde, die US-Notenbank könnte in ihrer Sitzung kommende Woche einen Anleihenkauf von lediglich 500 Mio. Dollar ankündigen und die Käufe über sechs Monate strecken. Bisher waren Marktteilnehmer von der Ankündigung von Käufen von 500 Mrd. bis 1 Billion Dollar ausgegangen.

Auch wenn die Notenbank erst einmal einen kleineren Betrag ankündige, könnte sie sich die Tür zu einem weiteren Ausweiten der Anleihenkäufe offen halten, so ein Marktteilnehmer. Eine grundlegende Dollar-Stärke sei unter diesen Voraussetzungen nicht zu erwarten.

Aus technischer Sicht biete der Mitte Oktober gestartete Konsolidierungs-Abwärtstrend des Euro Widerstand, er verlaufe derzeit bei 1,4010 Dollar. Unterstützt sei der Euro beim letzen Zwischen-Tief bei 1,3690 Dollar.