Kurz über 1,45 US-Dollar Euro zeigt die Zähne
26.08.2011, 21:00 Uhr
Gut gebrüllt, Löwe!
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Der Euro gewinnt zum US-Dollar nach einer kurzen Schwächephase wieder die Oberhand. Die Gemeinschaftswährung klettert in der Spitze bis auf 1,45 US-Dollar und notiert am Abend bei 1,4480 US-Dollar.
Kurzzeitig hatte dem Dollar am Nachmittag die Ankündigung von Fed-Chef Ben Bernanke zu möglichen Konjunkturhilfen Auftrieb verliehen, doch der hielt nicht lange an. Nach einem Rutsch des Euro bis auf 1,4329 US-Dollar zog die Gemeinschaftswährung so schnell wieder an wie sie zuvor gefallen war.
Unter Marktteilnehmern waren die Aussagen Bernankes als stützend für den US-Dollar aufgefasst worden. Die Ankündigung, mit möglichen Hilfen zu warten, wurde als Indiz interpretiert, dass die US-Wirtschaft möglicherweise doch nicht so stark einknicken wird, dass die Fed sofort als Feuerwehr zur Stelle eilen muss. Dies sei ein guter Schachzug gewesen, so ein Händler.
Damit hat Bernanke sich die Zeit erkauft erst einmal abzuwerten, ob die Daten für August die deutliche Konjunktureintrübung gegenüber dem Vormonat bestätigen, oder ob es sich im Juli um einen Ausrutscher nach unten gehandelt hat. Bereits in der kommenden Woche dürften der ISM-Index wie auch der US-Arbeitsmarktbericht für den August die erhofften Hinweise liefern, wie es um die US-Wirtschaft stehe.
Dollar-Zufluss dank Steuertrick?
Bis Ende September habe sich die Notenbank die Zeit eingeräumt, welches Instrument sie einsetzen wird, um der Konjunktur gegebenenfalls einen Impuls zu versetzen. Eine Option stelle eine Absprache mit der Politik dar, so der Teilnehmer. US-Unternehmen horteten Milliarden außerhalb des Landes, deren Rückführung eine Steuerzahlung in Höhe von 35 Prozent nach dem aktuellen Steuergesetz auslösen würde. Sollte diese Steuer kurzfristig ausgesetzt werden, wie bereits einmal geschehen, und ein Investitionsimpuls ausgelöst werden, könnte damit die US-Wirtschaft angeschoben werden. Auch ein negativer Einlagenzins könne dafür sorgen, dass momentan gehortete Gelder den Weg in den Wirtschaftskreislauf zurückfänden.
Eine weitere Option stelle zudem dar, dass die US-Notenbank direkt als Käufer auch am Aktienmarkt auftrete. Dies habe bereits die Bank of Japan in der Vergangenheit getan. Damit würde eine Beruhigung an den Aktienmärkten eintreten, die sich positiv auf die Konsumenten auswirken dürfte.
Quelle: ntv.de, nne/DJ