Marktberichte

Höhere Zinsen stützen Euro zeigt sich robust

Das griechische Parlaments entscheidet am Mittwoch über das Sparprogramm der Regierung.

Das griechische Parlaments entscheidet am Mittwoch über das Sparprogramm der Regierung.

(Foto: REUTERS)

Frankreichs Vorstoß für eine Bankenbeteiligung an der Griechenland-Hilfe gibt dem Euro Rückenwind. Investoren sind erleichtert. Der Euro bewegt sich oberhalb der Marke von 1,43 US-Dollar.

Vor der Abstimmung des griechischen Parlaments über das Sparprogramm der Regierung hat sich der Euro am Dienstag stabil gezeigt. Mit Kursen über 1,43 US-Dollar lag die Gemeinschaftswährung am Nachmittag etwas höher als am Vorabend.

Pleite oder nicht pleite. Das ist die alles entscheidende Frage.

Pleite oder nicht pleite. Das ist die alles entscheidende Frage.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zwar sorgte die Lage in Griechenland weiter für Nervosität, doch die höheren Zinsen in der Euro-Zone stützten die Gemeinschaftswährung. EZB-Chef Jean-Claude Trichet machte nach Einschätzung von Analysten bei einer Veranstaltung in Amsterdam mit der Benutzung der Formel "hohe Wachsamkeit" bezüglich der Inflation klar, dass die Europäische Zentralbank (EZB) an ihrer Zinspolitik festhalten wird.

"Die EZB wird die Zinsen bei ihrer Sitzung in der nächsten Woche erhöhen", sagte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg. Da der Markt derzeit keine weitere Zinserhöhung eingepreist habe, gebe es durchaus Phantasie für den Euro nach oben. Allerdings hängt Analysten zufolge die Kursentwicklung im Wesentlichen von den Entwicklungen in Griechenland ab.

Frankreich macht Schule

In Athen stimmt das Parlament am Mittwoch über das Sparpaket ab, das den Weg für weitere Finanzhilfen freimachen soll. Sollte das Programm keine Mehrheit finden, droht Griechenland die Pleite. Derweil bahnt sich eine Einigung in Europa über die Beteiligung privater Gläubiger an der Griechenland-Hilfe an. Laut Bankenkreisen schließen sich die Banken in Deutschland im Grundsatz dem französischen Modell zur Lösung der griechischen Schuldenkrise an.

Die Verunsicherung der Anleger führte indessen dazu, dass die Kosten für die Versicherung gegen einen Zahlungsausfall Griechenlands weiter stiegen. Auch die Renditen im zweijährigen Bereich zogen wieder an und lagen weiter über 29 Prozent. Bei zehnjährigen Papieren gaben die Renditen dagegen etwas nach, so dass die Risikoaufschläge zur deutschen Bundesanleihe etwas abschmolzen.

Die Versteigerung italienischer Staatstitel wurde am Rentenmarkt positiv aufgenommen. "Ich denke, selbst die zehnjährigen Anleihen kamen ganz gut an", erklärte Matteo Regesta, Rentenstratege bei der BNP Paribas. "Angesichts der Sorgen über die Schuldenkrise in Europa kann man wohl davon sprechen, dass Italien den Test bestanden hat."Die zehnjährigen Staatsanleihen rentierten am Nachmittag mit 4,98 Prozent etwa auf dem Niveau vom Vorabend.

Die Renditen der deutschen Bundesanleihen zogen weiter an, da Anleger wieder etwas zuversichtlicher über eine Lösung der Krise wurden. Der Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 23 Ticks auf 126,67 Punkte.

Quelle: ntv.de, rts

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