Pfund auf Inflationspfad Euro zieht wieder an
18.01.2011, 13:25 UhrVor dem Treffen von Europas Finanzchefs arbeitet sich der Euro zum US-Dollar wieder nach oben. Stärkere Ausschläge verbucht das britische Pfund, das wegen eines Anstiegs der Inflationsrate von steigenden Chancen auf eine Zinsanhebung getrieben wird.
Der Euro zieht bis Dienstagmittag deutlicher gegen den Dollar an und schafft den Sprung über die Marke von 1,3400 US-Dollar. Im Handel ist von einem Gefühl der Erleichterung mit Blick auf die Schuldenkrise in der Eurozone die Rede. Wenngleich das laufende Ecofin-Treffen nach Einschätzung eines Kreditanalysten vermutlich nicht mit einer Ausweitung des Rettungsschirms enden wird, so wirke die starke Willensbekundung zur Gemeinschaftswährung auf politischer Ebene doch stützend.
Vermutlich werde es in diesem Jahr noch zur Emission Bonds kommen, die von den Mitgliedern der Eurozone garantiert werden. Dies mache Zahlungsausfälle in der Peripherie im laufenden Jahr unwahrscheinlicher. Zugleich warnt ein Händler allerdings vor zu viel Euphorie. "Die Probleme sind die gleichen, wenn sie auch nach den erfolgreichen Auktionen der vergangenen Tage in den Hintergrund gerutscht sind", heißt es. Der Teilnehmer sieht denn auch nur noch begrenztes Erholungspotenzial für den Euro bis in den Bereich von 1,3500 US-Dollar.
Als stützend für den Euro hat sich am Vormittag auch die Bekanntgabe des besser als erwarteten ZEW-Index erwiesen. Das sei ein gutes Omen für den am Freitag anstehenden ifo-Geschäftsklimaindex, ist im Handel zu hören. Am Nachmittag folgt dann die Bekanntgabe des Empire State Manufacturing Index. Analysten erwarten im Januar einen Indexstand von 12 nach zuvor 10,57.
Preise treiben Pfund
Der Anstieg der Inflationsrate in Großbritannien hat das Pfund Sterling derweil auf ein Acht-Wochen-Hoch zum Dollar getrieben. Die Verbraucherpreise waren im Dezember auf Jahressicht um 3,7 Prozent und damit stärker als erwartet gestiegen. "Ich denke, damit steigt die Gefahr, dass die Bank of England die Zinssätze in der ersten Jahreshälfte verändert", sagte George Buckley, Volkswirt bei der Deutschen Bank für Großbritannien. Allerdings werde es wohl noch keinen Zinsschritt im nächsten Monat geben.
Das Pfund verteuerte sich auf bis zu 1,6059 Dollar. Der Euro gab zur britischen Währung etwas nach auf 83,98 Pence. Zu einem handelsgewichteten Währungskorb kletterte das Pfund laut Daten der Bank of England auf ein Vier-Monats-Hoch von 81,9 Punkten. Der Index bildet rund zur Hälfte die Euro-Zone und 17 Prozent die USA ab. Sieben Prozent entfallen auf China und vier Prozent auf Japan, der Rest verteilt sich auf andere Länder.
Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts