Marktberichte

Wer erobert Paris und Athen? Euro zittert ins Minus

Lange hält der Euro-Auftrieb nach schwachen US-Jobdaten nicht.

Lange hält der Euro-Auftrieb nach schwachen US-Jobdaten nicht.

(Foto: REUTERS)

Enttäuschende Arbeitsmarktdaten drücken zum Wochenausklang auf den Kurs des Euro. Weil überraschend weniger Stellen in den USA geschaffen werden als erhofft, setzt sich nach einer kurzen Dollarschwäche die Risikoscheu durch. Dabei spielen auch anstehende Wahlen in Europa eine Rolle.

Der Eurokurs ist am Freitag unter dem Eindruck des US-Arbeitsmarktberichts für April gesunken. Unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten konnte sich die Gemeinschaftswährung zwar bis auf 1,3180 Dollar hocharbeiten, fiel dann jedoch rasch wieder in Richtung der Marke von 1,31 Dollar. Am frühen Abend notiert der Euro bei 1,3111 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3132 (Donnerstag: 1,3123) Dollar festgesetzt.

In den USA waren im April überraschend wenig Arbeitsplätze geschaffen worden. "Dies hat offenbar am Markt die Erwartung verstärkt, dass die US-Notenbank die Konjunktur nochmals durch Anleihenkäufe stützen könnte", erläuterte Stephan Rieke, Devisenexperte von der BHF-Bank, die erste Reaktion des Marktes auf den Bericht. Eine erneute Geldflut in den USA würde den Dollar belasten. Eine nachhaltige Wirkung auf den Devisenmarkt durch den Arbeitsmarktbericht erwartet Rieke aber nicht. Schließlich seien die Daten zwar enttäuschend, aber insgesamt nicht schlecht ausgefallen. So waren im März und Februar mehr Arbeitsplätze geschaffen worden als zunächst ermittelt.

Die Unsicherheit an den Märkten bleibt hoch. Hier dürften laut Rieke zunächst die am Sonntag anstehenden Wahlen in Griechenland und Frankreich entscheidend sein. Ein Wahlsieg des Sozialisten Francois Hollande werde an den Märkten bereits erwartet, die Marktreaktionen seien aber trotzdem kaum schätzbar. "Schwieriger ist die Situation in Griechenland, da unklar ist, ob eine handlungsfähige Regierung gebildet werden kann", sagte Experte Rieke.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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