Marktberichte

Japan schwächelt Fernost-Börsen behauptet

Die meisten asiatischen Aktienmärkte trotzen der schlechten Konjunkturvorgaben aus den USA und Japan. Nur in Tokio finden weiterhin Korrekturen nach unten statt.

In Tokio überwiegt der Pessimismus.

In Tokio überwiegt der Pessimismus.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die US-Wirtschaftsdaten und die Wall Street haben in Asien zwar nicht gerade für Freudensprünge gesorgt. Dennoch zeigten sich die meisten Börsen dort gut behauptet. In Japan allerdings setzte sich die Korrektur der vergangenen Tage fort, und brachte den Nikkei auf den niedrigsten Schlussstand im bisherigen Jahresverlauf.

Der robuste Yen hielt die japanische Börse unter Druck. Daneben belasteten schwache Vorgaben von der Wall Street und die Montag-Daten zur japanischen Wirtschaftsleistung, die überraschend schwach ausgefallen waren. Der Nikkei 225 gab bei schwachen Umsätzen 0,4 Prozent auf 9162 Punkte ab; der breitere Topix fiel um 0,2 Prozent auf 827 Zähler. Vor allem die Aktien der Exportunternehmen, die stark von der Wechselkursentwicklung abhängig sind, gingen fortgesetzt nach unten. Hitachi etwa verbilligten sich um 1,4 Prozent und NEC um 1,8 Prozent; im Halbleitersektor knickten Elpida um 1,4 Prozent und Tokyo Electron um 1,7 Prozent ein. Asahi Glass fielen um 1,1 Prozent, nachdem der Titel von den Analysten der Citigroup auf "hold" abgestuft worden war. Im Autosektor gaben Toyota 0,7 Prozent und Mazda 1,0 Prozent ab. Vergleichsweise stabil hielten sich dagegen die als defensiv geltenden Brauerei-Werte. Asahi legten nach den Zahlen des chinesischen Brauers Tsingtao, an dem die Japaner beteiligt sind, weitere 2,7 Prozent zu; Kirin verbesserten sich um 0,8 Prozent. Daneben waren auch die Immobilienwerte gefragt. Mitsui Fudosan stiegen um 2,5 Prozent; Mitsubishi Estate verbesserten sich um 0,8 Prozent.

In Südkorea verzeichnete der Kospi zunächst Abschläge, drehte dann aber im Handelsverlauf nach oben. Für die Erholung waren insbesondere die heimischen Institutionellen verantwortlich, die auf dem zurückgekommenen Niveau umgehend wieder zukauften. Südkoreas Leitindex stieg schlussendlich um 0,7 Prozent auf 1755 Punkte. Gesucht waren vor allem die Aktien der Reedereien, nachdem der Baltic Dry Index, der die globalen Frachtraten erfasst, zuletzt wieder sichtlich nach oben gegangen war. Hanjin Shipping zogen daraufhin um 4,1 Prozent an; STX Pan Ocean stiegen um 0,8 Prozent. Unter den Schiffsbauern verteuerten sich Hyundai Heavy um 0,7 Prozent und Samsung Heavy um 0,6 Prozent. Die Aktie des Anlagenbauers Hyundai Engineering & Construction kletterte um 1,7 Prozent nach oben, nachdem gemeldet wurde, dass auch die Hyundai Group dort an einem Einstieg interessiert sein könnte. Im Finanzsektor wiederum legte die Aktie der Korea Exchange Bank 0,8 Prozent zu. Hier könnte demnächst eine mehrheitliche Übernahme durch die australische ANZ Bank bevorstehen. Im übrigen Finanzsektor verteuerten sich KB Financial um 0,4 Prozent und Shinahan Financial um 0,2 Prozent. Die Technologietitel zeigten sich ebenfalls gut behauptet. Hier verbesserten sich LG Electronics um 1,9 Prozent und LG Display um 0,3 Prozent; Samsung Electronics schlossen unverändert bei 782.000 Won.

Auch an der Börse Hongkong kehrte in der zweiten Handelshälfte wieder eine gewisse Zuversicht zurück. Dies brachte den Hang Seng Index nach anfänglichen Abschlägen um 0,12 Prozent nach oben auf 21.137 Punkte. Den wichtigsten Beitrag dafür leisteten die Hongkonger Immobilienwerte, die sich nach dem gestrigen scharfen Rücksetzer wieder halbwegs erholten konnten. Hier verbesserten sich New World Development um 1,4 Prozent; Cheung Kong stiegen um 1,2 Prozent und China Overseas Land um 0,9 Prozent. Daneben wurden Versorger- und Telekomwerte gekauft. China Mobile legten 0,5 Prozent und China Unicom 0,8 Prozent zu; die Aktie des Stromanbieters HK Electric verteuerte sich um 0,7 Prozent. Die China-Banken entwickelten sich uneinheitlich. Während Bank of Communications sich um 0,5 Prozent verbessern konnten, gingen Bank of China und China Construction Bank um jeweils 0,3 Prozent nach unten. Die Aktie von Chaoda Modern Agriculture blieb vom Handel ausgesetzt. Der Obstplantagenbetreiber hatte die Ausgabe von Wandelanleihen im Umfang von bis zu 400 Millionen Dollar angekündigt.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 0,4 Prozent auf 2672 Punkte. Taiwans TAIEX gab dagegen 0,1 Prozent auf 7931 Zähler ab. In Indien fiel der Sensex bislang um 0,1 Prozent auf 18.047 Stellen.

Quelle: ntv.de

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