Marktberichte

Starker Dollar, schwacher Yen Fernost-Börsen uneinheitlich

Die asiatischen Aktienmärkte gehen getrennte Wege. Die anhaltende Dollar-Schwäche und das Erstarken des Yen drücken auf die Stimmung. Die Börsen in Tokio sacken etwas ab. Die Aktien in Hongkong halten sich knapp behauptet.

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(Foto: REUTERS)

Mit einer knapp behaupteten Tendenz ist die Börse in Tokio aus dem Handel gegangen. Vor der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag bauten viele Anleger keine langfristigen Positionen mehr auf. Sollte der wichtige US-Arbeitsmarktbericht schwach ausfallen, dürfte sich der US-Dollar-Ausverkauf fortsetzen.

In Tokio schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte kaum verändert bei 9684 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index beendete den Handel mit einem Abschlag von 0,2 Prozent bei 846 Punkten. Auch an den Aktienmärkten in Taiwan, Südkorea, Singapur und Australien gaben die Kurse nach den Gewinnen vom Vortag überwiegend nach. Die Börse in Shanghai blieb wegen eines Feiertages geschlossen.

Händler sagten, die Rückkehr der Bank von Japan (BoJ) zur Nullzinspolitik habe Finanzwerten in Tokio Auftrieb verliehen. Der starke Yen verhindere aber größere Gewinne. "Die Lockerung durch die BoJ hat die Aktienkurse nach oben gebracht, nun schauen die Investoren aber auf die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes, um den nächsten Schritt der Fed zu erahnen", sagte Nagayuki Yamagishi von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. "Die japanischen Aktienkurse dürften sich nicht groß verändern, solange der US-Arbeitsmarktbericht nicht auf dem Tisch liegt."

Die Verluste bei den Exportwerten wurden durch die Aufschläge bei den Immobilien- und Bankentiteln wieder ausgeglichen. Die Titel von Nomura Holdings legten gut zwei Prozent zu; die Aktien von Resona Holdings kletterten knapp zwei Prozent.

Daihatsu-Motor-Papiere verloren fast drei Prozent, nachdem das Unternehmen kurz vor Börsenschluss den Rückruf von mehr als 882.000 Fahrzeugen angekündigt hatte. Fanuc verbilligten sich um 1,6 Prozent Advantest büßten 2 Prozent ein, Canon gaben 1,3 Prozent nach und die Titel von Index-Schwergewicht Sony fielen um 0,2 Prozent. Toyota Motor schlossen gegen den Trend unverändert. Teilnehmer verwiesen zur Begründung auf verstärkte Gelegenheitskäufe.

Erneut gesucht waren die Immobilienwerte. Die geldpolitischen Maßnahmen der Bank of Japan hätten den Sektor weiterhin gestützt,  hieß es zur Begründung. Zudem gab die Stadt Tokio einen Rückgang der leerstehenden Büroräume bekannt. Mitsui Fudosan gewannen 1,4 Prozent und Mitsubishi Estate rückten um 2,2 Prozent vor.

Im Devisenhandel notierte der US-Dollar bei 82,82 Yen. Von der am Nachmittag anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank erwarteten Händler keine Impulse für den Handel.

Verluste in Südkorea

Überraschend schwache Ergebnisse von Samsung für das dritte Quartal belasteten die Kurse an der Börse in Seoul und sorgten für eine knapp behauptete Tendenz. Zudem hätten die Investoren nach dem Anstieg des Vortages Gewinne realisiert, hieß es zur Begründung.

Der Kospi verlor 0,2 Prozent auf 1901Zähler. "Der Markt hat eine kleine Auszeit genommen", so ein Börsianer. Ein weiterer Händler sprach von einer "Anpassung der Bewertungen" und nicht von einer "Korrektur". Es gäbe in unterbewerteten Sektoren, in denen mit sehr guten Ergebnissen der Unternehmen gerechnet werde, weiterhin starkes Kaufinteresse von Investoren. Der Teilnehmer verwies unter auf den Bereich Schiffbau. Insgesamt seien die fundamentalen Daten weiter stark. Die steigende koreanische Währung mache Engagements in Won-denominierten Anlagen weiterhin attraktiv, ergänzte ein anderer Händler.

Samsung Electronics schlossen mit einem Abschlag von 2,9 Prozent. Der Elektronik-Hersteller hatte mit seiner Gewinn- und Umsatzprognose für das dritte Quartal die Erwartungen von Analysten verfehlt.

"Die Ergebnisse von Samsung haben im zweiten Quartal wohl ihren Höhepunkt erreicht", sagte ein Analyst. Das Unternehmen dürfte es in den kommenden Quartalen aufgrund der Abkühlung der weltweiten konjunkturellen Erholung schwer haben, so ein weiterer Teilnehmer.

Hyundai Elevator verloren 5,8 Prozent, LG Chem gaben 0,9 Prozent ab. Beide Werte litten nach Aussage unter Gewinnmitnahmen.

Die Aktien der Schiffsbau-Unternehmen waren dagegen gesucht. Hanjin Heavy legten um 6,7 Prozent zu, und Daewoo Shipbuilding schlossen mit einem Plus von 4 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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