Marktberichte

Wall-Street-Vorschau Feuerwerk bleibt aus

nyse.jpg

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen starten erst am Dienstag in eine verkürzte Woche - am Montag ist President's Day. Insgesamt werden zum Ende der Quartalsbilanzen keine großen Ausschläge nach oben erwartet. Zu Wochenbeginn die Entscheidung zu Griechenland an.

Dow Jones
Dow Jones 45.844,80

Mäßige Unternehmenszahlen und die Hängepartie um das zweite Rettungspaket für Griechenland haben die New Yorker Anleger bislang nicht verschreckt: Nach noch nicht einmal zwei Monaten im neuen Jahr hat der S&P-500-Index bereits acht Prozent zugelegt und den Stand übertroffen, den ihm Analysten erst für Ende des Jahres zugetraut haben.

Die Gelassenheit der Investoren könnte in der kommenden Woche jedoch dahin sein. Bereits am Freitag kam Nervosität auf. Wegen eines Feiertags bleibt die Wall Street am Montag geschlossen. Auf die bevorstehende und lang erwartete Entscheidung zu Griechenland können US-Anleger also erst mit Verzögerung reagieren. Zudem läuft die Berichtssaison aus. "Die Bilanzen waren dieses Mal durch die Bank enttäuschender als sonst. Da ist auch nächste Woche kein Feuerwerk zu erwarten", sagte Aktienstratege Robbert Van Batenburg von Louis Capital.   

Mehr als vier Fünftel der im S&P notierten Konzerne haben bereits ihre Ergebnisse veröffentlicht. Zwar haben 64 Prozent die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Daten von Thomson Reuters zufolge lag der Durchschnitt in den vergangenen vier Quartalen aber bei 70 Prozent. Firmen wie Wal-Mart, Home Depot, Kraft und Dell am Dienstag oder Hewlett-Packard am Mittwoch sowie der staatlich gestützte Versicherer AIG am Donnerstag werden diese Quote auch bei guten Berichten wohl schwerlich noch nach oben treiben können.

Von daher richtet sich die Aufmerksamkeit doch wieder auf Griechenland und die US-Wirtschaft, von der zuletzt positive Signale kamen. Weitere Aufschlüsse bieten die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt am Donnerstag sowie der Eigenheimabsatz für Januar und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan für Februar am Freitag.     

Das Hauptaugenmerk dürfte aber trotz des US-Feiertages auf dem Treffen der Eurogruppe am Montag liegen. Dann soll das geplante zweite Hilfspaket für das Mittelmeerland über 130 Milliarden Euro auf den Weg gebracht werden. Zuletzt wuchs die Zuversicht, dass die noch nicht vollständig geklärten Fragen bis dahin vom Tisch sind.

Dow kurz vor 13.000

Aber auch technische Faktoren spielen in der neuen Woche eine Rolle. Dow-Jones-Index und die Technologiebörse Nasdaq kratzen an neuen Höchstwerten. Der Dow steht kurz davor, die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkte zu erreichen, die Nasdaq 3000 Punkte. Sollte der S&P-500, der am Freitag bei 1361 Zählern aus dem Handel gegangen ist, die Marke von 1370 Punkten durchbrechen, hätte er den höchsten Stand seit Juni 2008 erklommen. Im September desselben Jahres war Lehman Brothers zusammengebrochen und hatte die weltweite Finanzkrise ausgelöst.         

Während einige Marktstrategen nur von kurzfristigen Entwicklungen sprechen, sehen andere nachhaltige Aufwärtstendenzen. Wenn der S&P auf 1370 oder 1380 Punkte klettert, stünden reale Faktoren dahinter, sagte Analyst Stephen Massocca von Wedbush Morgan. "Noch schaue ich mir das an, aber wenn es passiert, springe ich auf."

Quelle: ntv.de, Kerstin Dörr, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen