Marktberichte

Schnäppchenjäger greifen zu Gewinne an Asiens Börsen

Die Börse in Tokio schließt gestützt von Schnäppchenkäufen fest. Die Umsätze sind aber niedriger als zuletzt, da viele Anleger mit Blick auf das Wochenende und angesichts der unsicheren Lage im Atomkraftwerk Fukushima keine größeren Positionen mehr eingehen wollen.

Auch in Tokio stiegen die Kurse.

Auch in Tokio stiegen die Kurse.

(Foto: REUTERS)

An den asiatischen Aktienmärkten haben zum Wochenschluss die Optimisten den Ton angegeben. Viele Anleger setzten darauf, dass die anstehenden Quartalsberichte der Unternehmen gut aufgenommen werden. Für Vorsicht sorgten allerdings die Krisenherde in aller Welt, vor allem die Entwicklung im havarierten Atomkraftwerk in Fukushima.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,1 Prozent im Plus bei 9536 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index legte 0,4 Prozent zu auf 857 Punkte. Aufwärts ging es auch an anderen Börsen in Fernost. Der MSCI-Index für asiatische Aktien mit Ausnahme Japans notierte 0,9 Prozent höher.

Zwei Wochen nach dem Jahrhundertbeben in Japan sahen sich zahlreiche Investoren dazu gedrängt, wieder in den Markt einzusteigen. Sie gehen nach Auskunft von Börsianern davon aus, dass der jüngste Kursrutsch übertrieben war und viele Anteilscheine derzeit zu attraktiven Preisen zu haben sind. Außerdem locke vor Ablauf des Geschäftsjahres Ende März die Aussicht auf Dividenden.

"Es ist daher Zeit, Aktien zurückzukaufen", sagte Hiroichi Nishi von Nikko Cordial Securities. "Zugleich gilt es, die Probleme im Atomkraftwerk aufmerksam im Auge zu behalten." Vor allem ausländische Investoren machen Jagd auf japanische Aktien. Vergangene Woche deckten sie sich unterm Strich im Volumen von elf Mrd. Dollar am Markt ein, wie Daten des Finanzministeriums zeigen. Das war so viel wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2005.

Zu den Gewinnern in Tokio zählten insbesondere die Titel von Bauunternehmen, die vom Wiederaufbau profitieren könnten. So zogen Komatsu um 4,7 Prozent an und Hitachi Construction um 0,7 Prozent.

Tokyo Electric Power (Tepco) büßten nach dem Vortageseinbruch weitere 6,2 Prozent ein. Hier lasteten die weiter steigenden Schätzungen für die Folgekosten der Katastrophe im Tepco- Atomkraftwerkkomplex Fukushima auf dem Kurs. Vieles sei hier weiter unklar und damit sei es immer noch zu früh zu sagen, ob der Kurs inzwischen den Boden erreicht habe, meinte ein Händler.

Panasonic gewannen 1,8 Prozent und Fujitsu 2,6 Prozent. Beide profitierten von Schnäppchenkäufen, nachdem der Technologiesektor in den USA sehr gute Vorlagen geliefert hatte mit robusten Ergebnissen beispielsweise von Micron Technology. Einige Teilnehmer warnten allerdings, zu befürchtende Stromengpässe in Japan könnten den Unternehmen noch Probleme bereiten und weiteren Kursgewinnen im Wege stehen. Sony machten 3,3 Prozent gut. Hier half eine Kaufempfehlung durch Deutsche Securities.

Auch der Autosektor profitierte von Schnäppchenkäufen, nachdem hier zuletzt Zuliefer- und Produktionsprobleme die Kurse nach unten gedrückt hatten. Toyota Motor legten um 1,9 Prozent zu und Nissan Motor um 1,5 Prozent. Honda Motor gaben dagegen um 1,1 Prozent nach, nachdem das Unternehmen die Produktionsunterbrechungen in zwei Werken bis zum 3. April verlängert hatte.

NEC litten dagegen unter der Ankündigung, die Dividende im laufenden Geschäftsjahr wegen notwendig gewordener Abschreibungen nach der Naturkatastrophe ausfallen zu lassen. Die Aktien verloren 5,5 Prozent.

Der Kurs des Lebensmittelverarbeiters Nichirei stieg 5,7 Prozent. Die Wirtschaftszeitung "Nikkei" hatte berichtet, dass der Konzern mit der Itochu-Gruppe im Geschäft mit gefrorenen Lebensmitteln zusammenarbeiten wolle. Itochu legten 0,1 Prozent zu.

Seoul im Plus

Gestützt von weiter zufließender Liquidität ausländischer Anleger schloss die Börse in Seoul fester. Der Kospi legte um 0,9 Prozent auf 2054 Zähler zu. Die Stimmung helle sich nach der jüngsten Schwäche in Reaktion auf die Katastrophen in Japan weiter auf, sagten Börsianer. Zu beobachten gewesen sei unterdessen ein Favoritenwechsel zugunsten der Sektoren Technologie und Finanzen, hieß es. Etwas vernachlässigt worden seien dagegen Chemie- und Raffinerietitel.

"Ich glaube, der Index könnte kommende Woche um weitere 50 Punkte steigen, es gibt aber einige offene Fragen dazu, wie die heimischen Unternehmen im ersten Quartal abgeschnitten haben", so ein Teilnehmer von Shinhan Investment.

Samsung Electronics gewannen 3,4 Prozent und Hynix 2,8 Prozent. Woori Finance stiegen um 2,9 Prozent. Sie profitierten davon, dass die Regierung des Landes einem Pressebericht zufolge zugestimmt hat, einen beträchtlichen Anteil entweder an Woori oder KDB Financial Group an den Staastsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate zu verkaufen. Von offizieller Seite sei dies aber dementiert worden, hieß es.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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