Marktberichte

Warten auf US-Daten Gewinnmitnahmen in Japan

Die asiatischen Aktienmärkte präsentieren sich uneinheitlich. Während die chinesischen Börsen zulegen, drückten Gewinnmitnahmen vor allem die Kurse in Tokio.

(Foto: REUTERS)

Die Börse in Tokio ist mit Verlusten ins Wochenende gegangen. Vor Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten für September und dem langen Wochenende hielten sich viele Anleger zurück. Am Montag findet in Japan aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Der starke Yen lastete weiterhin auf den Kursen, darunter litten vor allem Werte aus dem Exportsektor.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Prozent im Minus bei 9588 Punkten. Der breiter gefasste Topix verlor 0,8 Prozent auf 839 Zähler. Die Aktienmärkte in Südkorea, Taiwan und Singapur verbuchten leichtere Verluste. Dagegen legten die Börsen in Hongkong und in Shanghai zu.

"Der Verkaufsdruck war nicht besonders hoch, doch die Anleger hielten sich vor dem verlängerten Wochenende mit dem Aufbau neuer Positionen zurück", sagte ein Händler. Am Markt werde darauf gewartet, ob Japan auch nach dem Finanzminister-Treffen der sieben führenden Industriestaaten (G7) am Devisenmarkt intervenieren werde. Sollte der Yen nach dem G7-Treffen an diesem Freitag in Washington weiter steigen und die US-Börsen nachgeben, könnte dies den Nikkei in der kommenden Woche gehörig unter Druck setzen.

Exportwerte im Fokus

Zu den Verlierern gehörten vor allem Exportwerte wie der Elektronikkonzern Toshiba, dessen Titel 2 Prozent nachgaben. Advantest verloren 1,1 Prozent, Toyota Motor gaben 2 Prozent nach.

Die Papiere von Elpida Memory legten dagegen nach anfänglichen Verlusten um mehr als fünf Prozent zu. Angeblich plant der Chipkonzern die Emission einer Wandelanleihe. Auch die Aktien von Panasonic stiegen mit 3,4 Prozent deutlich. Der Konzern hatte zuvor mitgeteilt, auf eine Kapitalerhöhung zu verzichten und stattdessen auf andere Mittel zur Finanzierung von Milliarden-Übernahmen zurückzugreifen.

Papierhersteller profitierten von der starken japanischen Währung. Hierdurch reduzierten sich die Kosten für den Import der zur Herstellung benötigten Rohstoffe, hieß es zur Begründung. So legten Nippon Paper Group 0,6 Prozent zu.

Die Bankenwerte setzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Die Ankündigung weiterer geldpolitischer Maßnahmen durch die Bank of Japan im Wochenverlauf beflügelte weiter den Sektor, so ein Teilnehmer. Mitsubishi UFG Financial Group und Sumitomo Mitsui Financial Group gewannen jeweils 0,2 Prozent.

Kospi im Minus

Gewinnmitnahmen sorgten zum Wochenausklang an der Börse in Seoul für eine knapp behauptete Tendenz. Vor dem Hintergrund der mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten und der anlaufenden Berichtssaison für das dritte Quartal hielten sich Investoren zurück. Der Kospi ging 0,2 Prozent schwächer bei einem Stand von 1897 Punkten aus dem Handel.

Teilnehmer sprachen von einer kleinen Verschnaufpause nach den jüngsten Kursgewinnen.
Aufgrund wenig inspirierender US-Vorgaben war der Index bereits in negativem Terrain in den Handel gestartet. "Nachdem der Index die wichtige Marke von 1900 Punkten überwunden hatte, kam es zu Gewinnmitnahmen", sagte ein Börsianer.

Eine Unterstützung für den Index liege nun bei 1890 Punkten, hieß es von technischen Analysten. Belastet wurde das Sentiment auch von den deutlichen Kursverlusten bei Samsung Electronics. Die Aktien verloren 1,6 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vortag einen schwächer als erwarteten Ausblick gegeben. Im Fahrwasser fielen LG Electronics um 1,1 Prozent.

Vor allem bei den Aktien aus dem Schiffbau- und dem Luftfahrtsektor kam es nach den jüngsten Aufschlägen zu Gewinnmitnahmen. STX Pan Ocean verbilligten sich um 3 Prozent, Korean Air verzeichneten ein Minus von 4,7 Prozent.

Die Automobilwerte zeigten sich dagegen mit Kursgewinnen. Hyundai Motor rückten um 1,3 Prozent vor, Kia Motors legten 1,7 Prozent zu.

Gewinne in China

Der Aktienmarkt in Shanghai schloss am einzigen Handelstag der Woche auf dem höchsten Stand seit rund fünf Monaten. Von Montag bis Donnerstag blieb die Börse wegen Feiertagen geschlossen. Vor allem die Rohstoffwerte wiesen deutliche Kursgewinne auf.

Der Shanghai Composite kletterte 3,1 Prozent auf 2739 Punkte. In Hongkong schlossen die Kurse ebenfalls mit Aufschlägen, der Hang-Seng-Index (HSI) legte um 0,3 Prozent auf 22.944 Zähler zu, konnte aber das zwischenzeitlich erreichte Niveau von 23.000 Punkten nicht verteidigen.

Im Vorfeld der Feiertage hätten sich die Anleger aus Sorge über eine mögliche Zinserhöhung oder andere geldpolitische Maßnahmen zurückgehalten. Aufgrund des Ausbleibens derartiger Schritte legte der Markt nun stark zu, so ein Teilnehmer. Angeführt wurde die Aufwärtsbewegung von den Rohstoffwerten. Dies zeige das weiter vorhandene Vertrauen in eine weltweite konjunkturelle Erholung, ergänzte ein Analyst. Auslöser waren vor allem die zuletzt stark gestiegenen Rohstoff-Preise. So stieg der Kupferpreis auf den höchsten Stand seit 26 Monaten und der Goldpreis kletterte deutlich über die Marke von 1360 Dollar je Feinunze.

Die Aktien von Jiangxi Copper,Yunnan Copper und dem Goldminenbetreiber Zijin Mining legten daraufhin stark zu und schlossen auf dem Handelslimit von plus 10 Prozent.

Bei den Immobilienwerten sorgten die jüngsten Beschlüsse der Stadt Shanghai für Aufschläge. So dürfen Familien zukünftig nur noch eine Wohnung besitzen. Zudem teilte die Stadtverwaltung mit, dass sie die Einführung einer Grundsteuer und eine Steuer für Grundstücksverkäufe vorbereite. "Die Beschlüsse sind nicht so hart ausgefallen wie befürchtet", so ein Teilnehmer. China Vanke gewannen daraufhin 0,5 Prozent und Poly Real Estate Group rückten um 2,9 Prozent vor.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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