Marktberichte

Die härteste Währung der Welt Glänzende Zeiten für Gold

Der Goldpreis erreicht neue Rekordmarken. Im asiatischen Handel steigt der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls auf den Rekordwert von 1058,20 Dollar. Gold profitiert unmittelbar von der Schwäche des Dollar, der im vergangenen halben Jahr gegenüber dem Euro um 16 Prozent abgerutscht ist.

Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.

Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Die Investoren betrachten das Gold als Sicherungsgeschäft gegen die US-Dollarschwäche", erklärte Adrian Koh, Analyst bei Phillip Futures in Singapur. In Euro gerechnet notierte die Feinunze Gold bei bis zu 716,55 Euro, was noch deutlich unter dem Jahreshoch vom Februar von 793 Euro liegt.

Während der Dollar zum Euro im vergangenen halben Jahr um 16 Prozent gefallen ist, hat der Goldpreis in Dollar um 20 Prozent zugelegt. Analysten führten dies neben der Schwäche der US-Währung auch auf Ängste der Anleger vor einer bevorstehenden Inflation zurück. Dies könne die Folge der expansiven Geld- und Fiskalpolitik in aller Welt sein, mit der Zentralbanken und Regierungen die Finanzkrise bekämpfen. Gold gilt bei vielen Anlegern als Absicherung gegen eine Geldentwertung.

Goldpreis in Euro beachten

Der jüngste Goldpreisanstieg könnte nach Einschätzung von Commerzbank-Experte Eugen Weinberg weitere Anleger anlocken, was den Goldpreis weiter nach oben treiben würde. "Dass der Goldpreisanstieg momentan in erster Linie auf den schwachen US-Dollar zurückzuführen ist, verdeutlicht ein Blick auf den Goldpreis in Euro", betonte der Experte. Dieser liege mit gut 710 Euro pro Unze noch immer etwa zehn Prozent unter seinem im Februar 2009 verzeichneten Allzeithoch.

Für deutsche Anleger, die bereits Gold besitzen, bedeutet der Zusammenhang zwischen Goldpreis und Dollarkurs auch, dass sie vom Goldpreisanstieg nur bedingt profitieren. Der Anstieg des Goldkurses wird durch den Verfall des Dollars teils wieder aufgefressen. Goldanleger hierzulande sollten also immer auf den Goldpreis in Euro schauen, wenn sie Gold kaufen oder verkaufen.

Gerüchte über bröckelnde Dollar-Front

Dass der Goldpreis auch zum Spielball von Dolar-Spekulationen werden kann, zeigte sich vor zwei Tagen, als der Goldpreis einen kräftigen Schub nach oben durch eine Flaschmeldung erhielt. Wie eine Zeitung meldete planten wichtige Förderländer, den Dollar als Referenzwährung auf dem Ölmarkt zu ersetzen. Die US-Währung ging sofort auf Talfahrt. Der Goldpreis stieg.

Wie reagiert der indische Markt?

Ausgebremst werden könnte der Goldpreis durch eine schrumpfende Nachfrage aus Indinen werden. Der größte Schmuckproduzent des Landes rechne mit einer erheblich schwächeren Nachfrage in der diesjährigen Feiertagssaison, sofern der Goldpreis nicht auf 960 bis 970 Dollar zurückfalle.

Der hohe Goldpreis könnte die Ausbeute indischer Brautleute dieses Jahr deutlich schmälern.

Der hohe Goldpreis könnte die Ausbeute indischer Brautleute dieses Jahr deutlich schmälern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Im September hatte Indien noch bis zu 50 Tonnen Gold importiert. Normalerweise sind die letzten Monate im Jahr besonders umsatzstark, da sich zu dieser Zeit besonders viele Paare das Ja-Wort geben. Auch an religiösen Feiertagen, die sich ebenfalls im Herbst häufen, wird in Indien gerne das gelbe Edelmetall verschenkt.

Alcoa pusht Industriemetalle

Die Preise für Öl und Industriemetalle profitierten unterdessen von Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung, die von starken Alcoa-Quartalszahlen und positiven Arbeitsmarktdaten aus Australien verstärkt wurden. Der weltgrößte Aluminiumkonzern Alcoa war überraschend in die Gewinnzone zurückgekehrt. "Alcoa zeigt eine großartige Trendwende. Der Nachfrage-Ausblick sieht begründet aus. Und wenn man an China glaubt, sollte die Nachfrage im nächsten Jahr steigen", sagte Experte Jonathan Barratt von Commodity Broking Services. Die Tonne Aluminium verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 1882 US-Dollar. Kupfer wurde mit 6285 US-Dollar 2,5 Prozent höher gehandelt.

Der Ölpreis erholte sich von seinen Vortagesverlusten, als die Notierungen vom überraschenden Anstieg der US-Rohöllagerbestände belastet worden war. Das Fass US-Öl WTI verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 70,33 US-Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent wurde gut ein Prozent höher bei 67,96 US-Dollar je Barrel gehandelt.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/AFP

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