Marktberichte

Reaktionen auf die Job-Daten Gold steigt, Rohöl fällt

Die Enttäuschung über die schwachen US-Arbeitsmarktdaten treibt Anleger am Freitag in die als sicher geltende Anlage Gold. Weil gleichzeitig der Dollar gegenüber dem Euro nachgibt, sprechen Beobachter von schwer überschaubaren Währungseffekten.

Eine Buddha-Statue aus purem Gold blickt gelassen auf ihre Verehrer: Sie kommen aus verschiedenen Gründen.

Eine Buddha-Statue aus purem Gold blickt gelassen auf ihre Verehrer: Sie kommen aus verschiedenen Gründen.

(Foto: REUTERS)

Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold verteuerte sich binnen Minuten um rund 20 Dollar. Am Nachmittag kostete sie 1134,95 Dollar beziehungsweise 789,36 Euro. Einige Investoren seien auf dem falschen Fuß erwischt worden, sagte Analyst Michael Widmer von Bank of America/Merrill Lynch. "Außerdem hat der Dollar ziemlich nachgegeben, das hat Gold zusätzlichen Schub verliehen." Eine Abwertung der US-Währung macht das Edelmetall für Anleger außerhalb der USA billiger.

Dem US-Arbeitsministerium zufolge wurden im Dezember außerhalb der Landwirtschaft 85.000 Arbeitsplätze gestrichen. Damit wurden die schlimmsten Befürchtungen der Analysten, deren Prognosen zwischen einem Abbau von 80.000 und einem Aufbau von 100.000 Stellen gelegen hatten, noch übertroffen.

Rohöl baute als Reaktion auf die Zahlen seine Kursverluste aus. Die führende US-Sorte WTI notierte am Nachmittag 0,7 Prozent schwächer bei 82,05 Dollar je Barrel (159 Liter). Die US-Nordseesorte Brent gab ebenfalls 0,7 Prozent auf 80,91 Dollar nach. Ökonomisch betrachtet signalisierten die US-Zahlen trübe Aussicht für die Nachfrage, sagte Analyst Harry Tchilinguirian von BNP Paribas. "Die schwierige Frage ist nun, was den Ölpreis stärker beeinflusst: Die schwachen Konjunkturdaten oder der im Vergleich zum Euro schwache Dollar."

Bei den Basismetallen machte Kupfer einen Großteil seiner anfänglichen Verluste wieder wett und kostete 7520 Dollar je Tonne. Es profitierte dabei vom Kursrutsch des US-Dollar, sagte Steve Hardcastle, Analyst beim Brokerhaus Sucden Financial. "Längerfristig sind die Daten besorgniserregend, sie könnten das Verbrauchervertrauen und auch den Konsum beeinträchtigen."

Die Furcht vor Ernteausfällen in den Anbaugebieten Floridas trieb den Preis für Orangensaft am Freitag auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Der richtungweisende März-Terminkontrakt auf gefrorenen, konzentrierten Orangensaft stieg um bis zu drei Prozent auf 1,51 Dollar je Pfund. Wettervorhersagen zufolge droht dem US-Bundesstaat am kommenden Wochenende ein erneuter Kälte-Einbruch.

Quelle: ntv.de, rts

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