Kupferpreis fällt Gold und Silber bleiben attraktiv
27.04.2011, 14:40 UhrAngesichts eines weiter nachgebenden Dollars ziehen die Ölpreise etwas an. Auch Edelmetalle werden teurer. Dagegen geht es bei den Industriemetallen abwärts.

Vom Tank zum Verbraucher: In der vergangenen Woche blieb unerwartet viel Rohöl in den Lagerbeständen.
(Foto: REUTERS)
Anlegern am Rohstoffmarkt ist die Lust am Verkauf ihrer Gold- und Silbervorräte am Mittwoch schon wieder vergangen. Die Preise für die Edelmetalle stabilisierten sich. Begünstigt wurde das vorsichtige Agieren durch den schwächelnden Dollar. Auch angesichts der ungelösten Schuldenprobleme Griechenlands und des von S&P gesenkten Ausblicks für die Kreditwürdigkeit Japans setzten Investoren wieder verstärkt auf vermeintlich sichere Häfen.
Das in den vergangenen Monaten wegen seiner Preisrally in den Fokus gerückte Silber kostete 45,30 Dollar je Feinunze und damit in etwa so viel wie im späten Vortagesgeschäft. Händlern zufolge gab es um 45 Dollar wieder ordentlich Kaufaufträge. Nach einem tagelangen Anstieg in Richtung 50 Dollar war der Preis am Dienstag um drei Prozent abgerutscht. Das war der größte Tagesverlust seit sechs Wochen.
Die Commerzbank wies darauf hin, dass die Volatilität am Silbermarkt in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen ist. Dies könnte ein Hinweis auf eine kurz bevorstehende Preiskorrektur sein, hieß es. Mittelfristig hält Investmentanalyst Ong Yi Ling von Phillip Futures in Singapur allerdings einen Anstieg auf über 50 Dollar für realistisch. Vor allem der stetig zunehmende industrielle Bedarf dürfte den Preis weiter oben halten. Silber ist ein wichtiges Material für die Schmuckindustrie, wird zur Reinigung von Wasser eingesetzt, in der Medizintechnik oder auch bei Solarmodulen.
Gold notierte um 1507 Dollar je Feinunze und damit sechs Dollar über dem Vortagesschluss. Die Aussichten werden von Analysten wegen des sehr hohen Preises weniger optimistisch beurteilt als die von Silber. Reuters-Marktanalyst Wang Tao hält aus technischer Sicht eine Korrektur auf 1477 Dollar für möglich. Auch die Preise für andere Edelmetalle stabilisierten sich. Die Feinunze Palladium kostete 751 Dollar, Platin 1805 Dollar.
Kupfer wird billiger
Am Ölmarkt wirkte sich der schwächere Dollar preistreibend für die Notierungen aus. Das Fass Brent-Öl verteuerte sich um 40 Cent auf 124,54 Dollar. Die US-Sorte WTI kostete 112,61 Dollar und damit ebenfalls 40 Cent mehr.
Bei den Industriemetallen ging es dagegen abwärts. Angesichts der sich weiter füllenden Vorratslager in London verbilligte sich die Tonne Kupfer um 167 auf 9368 Dollar. Zink und Aluminium wurden ebenfalls günstiger gehandelt. Auch am Agrarmarkt fielen die Preise. Die Futures auf US-Weizen zur Lieferung im Juligaben gut ein Prozent nach, der Preis für die US-Mais-Futures (Juli) fiel um ein halbes Prozent. Händlern zufolge agierten die Marktteilnehmer zurückhaltend vor dem am Abend anstehenden US-Zinsentscheid. Grundsätzlich stünden die Zeichen auf weiter steigende Preise am Agrarmarkt; unter anderem wegen des bislang äußerst trockenen Frühlingswetters
Quelle: ntv.de, rts