Marktberichte

IWF-Pläne machen nervös Goldpreis fällt

Der geplante Verkauf von Goldreserven des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat den Preis für das Edelmetall belastet. Daneben machte der erstarkte Dollar den Rohstoffmärkten vom Gold über Kupfer bis zum Öl zu schaffen.

Strahlt heute nicht ganz so hell.

Strahlt heute nicht ganz so hell.

(Foto: REUTERS)

Der Goldpreis pendelte um die psychologisch wichtige Marke von 1.100 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Der IWF will sich von 191,3 Tonnen Gold trennen. Mit dem Geld sollen weitere Kredite vergeben werden. "Zwar sollen die Verkäufe marktschonend über einen längeren Zeitraum erfolgen", sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. "Dennoch dürfte das Goldangebot kurzfristig steigen und daher den Goldpreis zumindest psychologisch belasten.

Allerdings hat der IWF den Zentralbanken die Möglichkeit eingeräumt, auch weiterhin das zum Verkauf stehende Gold direkt vom IWF zu beziehen." Einige Notenbanken könnten diese Gelegenheit nutzen.

Andere Börsianer nannten zusätzlich die aktuellen Kursgewinne des Dollar als Belastungsfaktor für Gold, das am Mittag 1.105,80 Dollar je Feinunze kostete. Die Aufwertung der US-Währung drückt üblicherweise den Preis für das Edelmetall, da es für Investoren außerhalb der USA teurer wird.

Volle Lager

Beim Rohöl drückten Börsianern zufolge neben dem Dollar die hohen US-Lagerbestände für Heizöl und Diesel auf die Stimmung. Den am Vorabend veröffentlichten Zahlen des American Petroleum Institute zufolge stiegen sie in der vergangenen Woche trotz des kalten Winterwetters im Nordosten der USA.

Ein Barrel (159 Liter) der US-Rohölsorte WTI kostete mit 76,81 Dollar 0,7 Prozent weniger als am Dienstag. Brent-Öl verbilligte sich um 0,9 Prozent auf 75,62 Dollar. Die Analysten von Barclays Capital bezeichneten die aktuelle Schwäche aber als vorübergehend. "Die Nachfragesituation bleibt robust, da der Bedarf stärker wächst als das Angebot."

Auch bei den Industriemetallen lagen die Lagerbestände im Blickpunkt. In den Lagerhäusern der London Metal Exchange (LME) sind aktuell rund 555.000 Tonnen Kupfer gebunkert, so viel wie seit 2003 nicht mehr. Vor diesem Hintergrund verbilligte sich das für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Metall um 0,3 Prozent auf 7.110 Dollar je Tonne. Nach Einschätzung von Steve Hardcastle, Rohstoffhändler bei Sucden Financial, sorgte zudem die Rückkehr der chinesischen Anleger aus den Neujahrsfeiertagen für Verunsicherung. "Sie sollten kaufen, aber wir wissen einfach nicht, wie sie sich verhalten werden."

Quelle: ntv.de, sla/rts

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