Ein Frage des Protokolls Goldpreis sucht die Richtung
21.11.2013, 14:45 Uhr
Die Attraktivität als Inflationsschutz sinkt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Raus aus den Anleihekäufen noch in diesem Jahr? Das Fed-Protokoll lässt genug Platz für Spekulationen. Die Leidtragenden sind die Investoren an den Rohstoffmärkten.
Nach dem Kursrutsch vom Vortag stabilisiert sich der Goldpreis. Die Feinunze kostete am frühen Nachmittag 1245 Dollar - bewegte sich aber wieder Richtung Süden. Damit blieb sie in der Nähe des am Vortag erreichten Vier-Monats-Tiefs von 1240,69 Dollar. Spekulationen auf eine baldige Drosselung der US-Geldpolitik hatte zuvor den Preis um 2,5 Prozent gedrückt.
Den Sitzungsprotokollen der US-Notenbank zufolge haben sich einige Führungsmitglieder zuletzt dafür ausgesprochen, auf "einer der nächsten Sitzungen" mit einer Reduzierung der milliardenschweren Anleihenkäufe zu beginnen. Damit würde Gold als Inflationsschutz unattraktiver.
Der Markt sei bisher davon ausgegangen, dass es in diesem Jahr keine Reduzierung der Anleihekäufe mehr geben wird, sagt Analyst Robin Bhar von der Societe Generale. "Der Markt glaubt jetzt, dass die Drosselung früher oder später beginnen wird. Daher schichten einige Anleger ihre Bestände in Dollar um - zulasten von Gold", fügte ein Händler hinzu. Die Bestände des weltgrößten Gold-ETF-Fonds SPDR sanken per Mittwochabend um 2,7 Tonnen auf 860,31 Tonnen - ein Viereinhalb-Jahres-Tief.
Öl tritt auf der Stelle
An den Rohstoffmärkten halten sich die Anleger derzeit weiter bedeckt. Viele warteten auf klare Signale zur weiteren Geldpolitik in den USA, sagen Händler. Zudem gleichen sich nach Ansicht der Commerzbank-Analysten preisunterstützende und preisbelastende Nachrichten derzeit weitgehend aus und sorgen beispielsweise beim Öl für einen richtungslosen Seitwärtshandel.
Ein Barrel Nordseeöl der Sorte Brent kostete am frühen Nachmittag mit 108,19 Dollar 0,1 Prozent weniger als am Vorabend. US-Leichtöl WTI notierte bei 94,07 Dollar 0,3 Prozent im Plus.
Kupfer kostete in London mit 6994 Dollar je Tonne nahezu so viel wie am Vorabend. Auch der Aluminium-Preis verharrte auf dem Vortagesniveau bei 1781 Dollar.
Spekulationen pushen Palmöl-Preis
Dagegen haben Spekulationen auf ein knapperes Angebot den Preis für Palmöl auf den höchsten Stand seit September 2009 getrieben. Der in Kuala Lumpur gehandelte Future auf dieses als Lebensmittel und Bio-Kraftstoff verwendete Pflanzenfett verteuert sich um bis zu 3,2 Prozent auf 2663 Ringgit (616 Euro) je Tonne.
Dem staatlichen Malaysian Palm Oil Board zufolge werden die Lagerbestände 2013 aufgrund einer starken Nachfrage um 30 Prozent auf 1,87 Millionen Tonnen zurückgehen. Für das kommende Jahr sagten die Experten einen weiteren Rückgang auf 1,76 Millionen Tonnen voraus.
Parallel dazu sagte der einflussreiche Analyst James Fry vom Branchendienst LMC International, die mangelnden Regenfälle in den indonesischen Anbaugebieten 2012 würden die Erträge im kommenden Jahr erneut beeinträchtigten. Die Trockenheit des vergangenen Sommers vergrößere die Einbußen.
Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts