Marktberichte

Ölpreis stabilisiert Goldpreis zieht an

Enttäuschende Japan-Daten treiben die Anleger wieder zum Gold. Der Preis für das Edelmetall legt kräftigt zu. Wegen der anlaufenden Feiertags- und Festival-Saison in Indien wird die Nachfrage in den kommenden Wochen voraussichtlich anziehen.

(Foto: REUTERS)

Angesichts enttäuschender japanischer Konjunkturdaten haben einige Investoren wieder Schutz im "sicheren Anlagehafen"Gold gesucht. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete bis zu 1224,25 Dollar - so viel wie seit sieben Wochen nicht mehr. In Euro gerechnet markierte es mit 957,79 Euro immerhin noch ein Fünf-Wochen-Hoch. Die japanische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal nur um magere 0,1 Prozent. Analysten hatten dagegen mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Damit rutschte Japan hinter China auf Platz drei der weltgrößten Volkswirtschaften ab.

Die Analysten der ABN Amro erwarteten weitere Kursgewinne bei Gold. Schließlich würden die US-Zinsen wegen der lahmenden Konjunktur auf absehbare Zeit niedrig bleiben und damit den Dollar belasten. Ein niedriger Kurs der US-Währung steigert üblicherweise die Gold-Nachfrage, weil das Edelmetall für Investoren außerhalb der USA billiger wird. In diesem Zusammenhang sagten Börsianer wegen der anlaufenden indischen Hochzeitssaison eine anziehende physische Nachfrage der dortigen Juweliere voraus. Der Subkontinent ist der weltgrößte Gold-Verbraucher. Dort werden Brautpaare traditionell mit Goldschmuck beschenkt.

Nach seinem Kursrutsch der vergangenen Tage stabilisierte sich der Ölpreis. Offenbar nutzten einige Anleger die Gelegenheit zum Einstieg, sagten Händler. Ein Barrel (159 Liter) der richtungsweisenden US-Sorte WTI kostete mit 75,46 Dollar 0,1 Prozent mehr als am Freitag. Brent-Öl verteuerte sich ebenfalls um 0,1 Prozent auf 75,17 Dollar. In der vergangenen Woche hatte sich WTI um rund fünf Dollar je Fass verbilligt. Ein größerer Ölpreis-Anstieg sei wegen der trüben Aussichten für die Weltkonjunktur aber nicht zu erwarten, betonte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die schwachen Daten aus Japan. "Immerhin der drittgrößte Ölverbraucher weltweit", fügte er hinzu.

Kupfer legte ein Prozent auf 7223,75 Dollar je Tonne zu. "Das Marktumfeld für Basismetalle ist positiv", sagte Analyst Michael Widmer von der Bank of America. "Bei vielen Metallen fallen die Lagerbestände weiter und gleichzeitig wächst die Wirtschaft in wichtigen Ländern wie China - wenngleich in einem geringeren Tempo." Die bei der London Metal Exchange (LME) eingelagerten Kupfer-Bestände lagen mit 406.700 Tonnen rund 25 Prozent unter dem Niveau vom Februar.

Quelle: ntv.de, rts

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