Gewinne in Fernost Gute Laune an Asiens Börsen
30.01.2013, 07:43 Uhr
An Japans Börsen sieht es seit geraumer Zeit recht erfreulich aus.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Ein eher gemischt ausgefallener Kranz an Unternehmensberichten verdirbt vielen Anlegern an den ostasiatischen Börsen die Kauflaune nicht. Im Gegenteil: Der Leitindex in Hongkong nähert sich dem 21-Monatshoch, auch in Seoul und Tokio legen die Börsen zu.
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Mittwoch deutliche Gewinne verzeichnet. Ermutigende Daten vom US-Häusermarkt und Zuversicht über die wirtschaftliche Entwicklung in China sorgten für gute Stimmung, hieß es.
In Tokio stieg der Nikkei-Index auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren und schloss mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 11.113 Punkte. Dank des schwächeren Yen legten erneut vor allem Exportwerte zu. Eine schwache Landeswährung erhöht die Exportchancen der heimischen Industrie.
Auch die Aktienmärkte in Taiwan, Singapur, Südkorea, Australien, Shanghai und Hongkong verzeichneten Gewinne. Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gewann 0,4 Prozent, zwischenzeitlich legte der Index sogar um 0,6 Prozent zu und kam damit in die Nähe eines 18-Monats-Hochs. Der australische Markt legte 0,2 Prozent zu und stieg damit auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Zugleich war es der zehnte Tag mit Aufschlägen in Folge - die längste Gewinnserie seit 2003.
Der japanische Markt wurde insbesondere von Softbank und Yahoo-Japan Papieren gestützt. Softbank-Anteilscheine profitierten vor allem von der Ankündigung des US-Bezahlsenders Dish Network, zumindest vorerst auf eine Klage gegen die geplante Beteiligung von Softbank am US-Telekomkonzern Sprint Nextel zu verzichten. Die Softbank-Aktie kletterte um 3,6 Prozent. Die Papiere von Yahoo Japan machten gar einen Kurssprung von gut 17 Prozent. Das Unternehmen hatte angekündigt, etwa 1,4 Prozent seiner Aktien zurückzukaufen.
Die Papiere des Baumaschinenherstellers Komatsu stiegen in Tokio um 1,8 Prozent, bei der Begründung der Kursbewegung taten sich Händler allerdings etwas schwer. Immerhin kassierte der Konzern seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Nach Vorlage von Drittquartalszahlen unter Marktvorhersagen ging es für die Anteilsscheine von Fujifilm Holdings um 0,8 Prozent talwärts. Ebenfalls in die Bücher schauen lassen sich im Laufe des Tages noch Nintendo (minus 1,4 Prozent) und Canon (plus 1,7 Prozent).
Ungeachtet der an Fahrt gewinnenden Bilanzsaison in Japan ist nach Ansicht von Analysten die Grundstimmung am Markt durch die sogenannten "Abenomics" gekennzeichnet. In der Hoffnung, dass die Politik einer lockeren Geldpolitik und einer Schwächung des Yen von Ministerpräsident Shinzo Abe die Finanz- und Exportwerte stärkt, strömen seit Wochen Anleger in den Markt.
Zugleich warteten Anleger gespannt auf die US-Notenbank. Die Federal Reserve will sich am Abend dazu äußern, wie sie die konjunkturelle Lage der weltgrößten Volkswirtschaft einschätzt. Analysten erhoffen sich Hinweise darauf, ob die Notenbank angesichts zuletzt recht optimistisch stimmender Daten ihre massiven Konjunkturhilfen zurückfahren will und absehbar weniger Anleihen aufkaufen wird.
Gewinne in Hongkong
Der HSI in Hongkong stieg gestützt von Transportwerten um 0,7 Prozent und rangiertte nur knapp unter seinem 21-Monatshoch von 23.916 Punkten. Die Aktien der Industrial and Commercial Bank of China erholten sich etwas von ihrem Vortagesverlust und zogen um 0,7 Prozent an. Goldman Sachs hatte Anteile am Unternehmen verkauft.
In Hongkong stecken Anleger eine Gewinnwarnung von Aluminum Corp of China relativ locker weg. Die Papiere fielen um moderate 0,3 Prozent. Laut Händlern kam die Mitteilung alles andere als überraschend.
In Seoul gewann der Kospi 0,4 Prozent. Die Schwäche des südkoreanischen Automobil-Sektors bremste allerdings die Aufwärtsbewegung. Hyundai Motor verloren 1,9 und Kia Motors 1,8 Prozent. Im Gegensatz zur Yen-Schwäche in Tokio belastete hier der festere Won.
Die Aktien des Halbleiterkonzerns SK Hynix stiegen um 1,5 Prozent, nachdem die Gesellschaft dank einer robusten Nachfrage für Smartphone-Bauteile im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt ist.
Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts