Japan und die Dienstleister Gute Laune an der Wall Street
05.10.2010, 22:20 UhrNach schwachem Wochenstart zeigen sich die US-Börsen von ihrer positiven Seite. Die Zinssenkung in Japan erweist sich als Balsam für die Börsianerseele. Dazu kommen noch erfreuliche Konjunkturdaten.
Die Anleger an der Wall Street haben am Dienstag Japans überraschende Rückkehr zur Nullzinspolitik und ermutigende US-Konjunkturdaten gefeiert. Börsianer äußerten die Hoffnung, dass die weltwirtschaftliche Erholung dank verstärkter Unterstützung der Regierungen an Fahrt gewinnt. Alle drei US-Indizes schnellten kräftig nach oben, der S&P kletterte auf seinen höchsten Schlussstand seit dem 12. Mai.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,8 Prozent im Plus auf 10.944 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.752 und 10.965 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte 2,1 Prozent auf 1160 Zähler und durchbrach dabei die charttechnisch viel beachtete Hürde von 1150 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 2,4 Prozent auf 2399 Punkte zu.
Die Bank of Japan (BoJ) hatte im Kampf gegen die Wirtschaftskrise und den starken Yen den Zinssatz auf null von 0,1 Prozent reduziert. Zudem flutet sie den Markt weiter mit billigem Geld, indem sie über einen Fonds Vermögenswerte kaufen und Milliarden-Kredite zur Verfügung stellen will. Japan feuere aus allen Rohren, um die Wirtschaft in die Gänge zu bekommen, sagte Aktienstratege Phil Orlando von Federated Investors. Die Erwartungen stiegen, dass die USA in ähnlicher Art nachziehen. Der Euro kletterte auf den höchsten Stand zum Dollar seit Februar.
Auch Rohstoffpreise legten zu, wovon zahlreiche Unternehmen aus der Branche profitierten. So verteuerten sich etwa die Papiere des Bergbaukonzerns Freeport-McMoRan um 4,6 Prozent.
Für gute Stimmung sorgte ferner, dass das Wachstum der US-Dienstleister im September unerwartet an Tempo gewann. Zudem zeigte die Beschäftigungskomponente des ISM-Einkaufsmanagerindexes für das nicht-verarbeitende Gewerbe, dass die Firmen wieder etwas Personal einstellten - ein wichtiges Signal vor den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten für den Vormonat.
Unter den Einzelwerten stachen auch Finanztitel hervor. Aktien der Bank of America gewannen 3,1 Prozent, die von JPMorgan 1,7 Prozent.
Die Papiere von Chevron verteuerten sich um 2,6 Prozent. Der Ölkonzern hatte zuvor bekanntgegeben, die vierteljährlichen Aktienrückkäufe von bis zu einer Milliarde Dollar wieder aufzunehmen.
2,6 Prozent legten die Titel von Walgreen zu. Die Drogeriekette steigerte ihren Umsatz im September stärker als erwartet.
Quelle: ntv.de, rts