Marktberichte

Sparen, Retten, Pleite? Hellas-Angst holt Wall Street ein

Die Woche scheint mit Verlusten auszuklingen.

Die Woche scheint mit Verlusten auszuklingen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Griechenland wirft wieder seine dunklen Schatten auf die Wall Street. Die US-Anleger verlieren ihre Kauflust, die Kurse fallen. Einzelne Werte stemmen sich dem negativen Wochenausklang entgegen.

Wiederaufkeimende Ängste vor einer Pleite Griechenlands haben die Wall Street am Freitag ins Minus gedrückt. In dem krisengeschüttelten Euro-Mitgliedsland erklärte die Rechtsaußen-Regierungspartei Laos, sie könne das Sparpaket nicht mittragen. Damit bleibt eine zentrale Forderung der internationalen Geldgeber nach parteiübergreifender Unterstützung für den Sparkurs unerfüllt.

"Alles dreht sich um Griechenland", sagte Tom Schrader von Stifel Nicolaus Capital Markets. Allerdings hätten die Märkte einen enormen Lauf hinter sich, eine Verschnaufpause sei nicht ungewöhnlich.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zuletzt mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 12.801 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei 1342 Punkten, ebenfalls mit einem Minus von 0,7 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,8 Prozent auf 2903 Punkte. Der deutsche Aktienmarkt war ebenfalls mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Dax schloss 1,4 Prozent tiefer bei 6693 Stellen. 

Zudem belasteten enttäuschende Konjunkturdaten das Marktgeschehen. China drosselte seine Importe im Januar so stark wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Außerdem weitete sich das US-Außenhandelsdefizit im Dezember aus.          

Bei den Einzelwerten standen die Aktien der New Yorker Börse auf den Einkaufszetteln der Händler. Kurz nach der Absage der Fusion mit der Deutschen Börse übertraf die Nyse Euronext mit einem Gewinnanstieg von 13 Prozent die Erwartungen von Branchenexperten. Der um Fusionskosten bereinigten Nettogewinn belief sich auf 128 Mio. Dollar, während Analysten hier von gut 126 Mio. ausgegangen waren. Die Nyse-Scheine verteuerten sich um 4,5 Prozent.    

Ebenfalls gefragt waren die Anteilsscheine des Internet-Unternehmens Yahoo. Eine komplexe Vereinbarung zwischen dem chinesischen Online-Giganten Alibaba und seinem Großaktionär Yahoo könnte dem angeschlagenen US-Internetpionier Milliarden in die Kasse spülen. Yahoo-Papiere rückten um moderate 0,9 Prozent vor.

Unter die Räder kamen die Aktien von Banken. Börsianer erwarten, dass die Geldinstitute bei einer Pleite Griechenlands hohe Abschreibungen vornehmen müssen. Bank of America und Citigroup ließen Federn und verloren 1,3 Prozent und 2,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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