Marktberichte

Wall Street-Vorschau Hoffen auf Bestätigung

Ist die Rezession tatsächlich vorbei? Oder leiden die Amerikaner immer noch unter ihrer für die Wirtschaft folgenschweren Konsummüdigkeit? Diese Fragen dürften die Händler an der Wall Street in der kommenden Woche beschäftigen.

Die Anleger wollen mehr Beweise dafür sehen, dass die Konjunktur wirklich wieder in Gang kommt - und dass nicht nur ein Wunschdenken der Anleger hinter der jüngsten Rally steht.

Die Anleger wollen mehr Beweise dafür sehen, dass die Konjunktur wirklich wieder in Gang kommt - und dass nicht nur ein Wunschdenken der Anleger hinter der jüngsten Rally steht.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Antworten werden sie in einer Fülle von Konjunkturdaten suchen - allen voran in den Zahlen vom Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen. Bei positiven Trends könnten die Aktienmärkte den Schwung beibehalten, der sie in der vergangenen Woche auf Jahreshöchststände getrieben hat. Doch die Anleger wollen mehr Beweise dafür sehen, dass die Konjunktur wirklich wieder in Gang kommt - und dass nicht nur ein Wunschdenken der Anleger hinter der jüngsten Rally steht.

Erst am Freitag hatten die Börsianer eine der heiß ersehnten Bestätigungen für die Konjunkturerholung bekommen, wurden in den USA doch im Juli soviel bestehende Eigenheime verkauft wie seit Beginn der Finanzkrise nicht mehr. Die guten Nachrichten ließen die New Yorker Aktienmärkte auf Jahreshöchststände klettern. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 1,7 Prozent höher bei 9505 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 schloss 1,9 Prozent höher bei 1026 Zählern. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 1,6 Prozent auf 2020 Punkte zu. Für die gesamte Handelswoche ergab sich damit bei allen drei Indizes ein Plus von rund zwei Prozent.

Warten auf Zahlen

"Bisher haben die Konjunkturdaten auf ein Ende der Rezession hingedeutet", sagte Kevin Caron von Stifel, Nicolaus & Co. Die Zahlen der kommenden Woche seien nun sehr wichtig um festzustellen, ob diese Trends nur künstlich oder tatsächlich von Dauer seien. Deshalb werden die Anleger die am Mittwoch erwarteten Zahlen zum Verkauf neuer Eigenheimen im Juli noch genauer unter die Lupe nehmen als üblich.

Ein großer Risikofaktor für das Wohl der US-Börsen in der kommenden Woche ist aber das Verhalten der Verbraucher, deren Ausgaben nicht weniger als 70 Prozent des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Fällt den Kunden der Griff ins Portemonnaie weiter schwer, gerät die Konjunkturerholung in Gefahr. Deshalb warten die Anleger mit Spannung auf die Zahlen zum Verbrauchervertrauen, die am Dienstag erwartet werden. Auf dem Kalender der Wall-Street-Strategen stehen in der kommenden Woche auch erste Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal, der Auftragseingang für langlebige Güter sowie Zahlen zum persönlichen Einkommen und Konsum.

Einzelhandel im Fokus

Nur einige wenige Unternehmen im S&P-500 legen in der kommenden Woche noch ihre Bilanzen vor, darunter aber das gesamte Spektrum des Einzelhandels: von Billig-Ketten wie Big Lots und Dollar Tree Stores über den Büroausrüster Staples bis hin zur Teenager-Bekleidungsmarke American Eagle. Viele Unternehmen übertrafen in der jüngsten Bilanzsaison die Erwartungen, allerdings vor allem durch drastische Sparmaßnahmen. Weiteres Wachstum müsse nun von steigenden Umsätzen kommen, sagen Experten.

Wenn die Kunden nicht in die Geschäfte zurückkehren, könnten sich die Aktienmärkte zu früh gefreut haben, sagt Keith Springer von Capital Financial Advisory Service. "Mit dem Versuch, sich selbst davon zu überzeugen, dass die Erholung eingesetzt hat, zäumt der Markt das Pferd von hinten auf", warnt Springer und zeigt sich sehr pessimistisch: "Der Verbraucher kehrt nicht zurück, der Verbraucher ist tot."

Die Termine der nächsten Woche:

Montag, 24. August 2009:

Unternehmensdaten
 

Keine nennenswerten


Wirtschaftsdaten

Keine nennenswerten

Dienstag, 25. August 2009:
 

Unternehmensdaten
 

Borders, Burger King, Staples


Wirtschaftsdaten

Bestellungen langlebiger Güter, Juli (+3,2 Prozent erwartet)

Verbrauchervertrauen, August (48,0 Punkte erwartet)

Häuserpreise, Juni (-16,4 Prozent erwartet)

Mittwoch, 26. August 2009:

Unternehmensdaten
 

Keine nennenswerten


Wirtschaftsdaten

Hausverkäufe (Neubauten), Juli (390 000 erwartet)

Öl-Lagerbestände (Vorwoche)


Donnerstag, 27. August 2009:

Unternehmensdaten
 

Keine nennenswerten


Wirtschaftsdaten

BIP, Q2-Schätzung (-1,4 Prozent erwartet)

Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (Vorwoche)


Freitag, 28. August 2009:

Unternehmensdaten
 

Tiffany


Wirtschaftsdaten

Persönliche Einnahmen/Ausgaben, Juli (+0,1 Prozent/+0,2 Prozent erwartet)

Quelle: ntv.de

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