Marktberichte

MyTravel steht im Regen IBM beflügelt Europa

Der Dank der europäischen Blue Chips ging am Donnerstag in die USA zu „Big Blue“ IBM, nach Finnland zu Nokia und nach Deutschland zu SAP - die guten Ergebnisse der Technologiewerte bescherten den Indizes dicke Pluszeichen. Der EuroStoxx50 stieg 3,8 Prozent auf 2.536 Punkte, für den Stoxx50 ging es 3,5 Prozent auf 2.625 Zähler nach oben.

Big Blue, wie die Amerikaner den Computerkonzern IBM nennen, hat im dritten Quartal ohne die defizitäre Festplattenlaufwerk-Sparte, die an Hitachi verkauft wird, einen Gewinn von 99 Cent je Aktie erwirtschaftet und damit die Analystenerwartungen um 3 Cent übertroffen. Gute Nachrichten gab es auch von AMD. Der Verlust des US-Chipherstellers hat sich im dritten Quartal 2002 bei einem deutlichen Umsatzrückgang mehr als verdoppelt. Im vierten Quartal erwartet der Intel-Konkurrent allerdings einen Umsatzanstieg, das Erreichen der Gewinnschwelle soll im zweiten Quartal 2003 erfolgen.

Der Handy-Hersteller Nokia hat im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie 0,18 Euro die Erwartungen von Analysten leicht übertroffen, die im Schnitt nur mit einem Gewinn von 0,17 Euro gerechnet hatten. Für das vierte Quartal rechnen die Finnen mit einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal lag mit 7,22 Milliarden Euro allerdings leicht unter den Erwartungen von 7,27 Milliarden Euro. Die Aktie legte 12,0 Prozent auf 16,81 Euro zu.

Die Philips-Aktie reagierte mit einem Plus von 8,3 Prozent auf 16,78 Euro, STMicroelectronics verbesserte sich 9,3 Prozent auf 17,12 Euro und Alcatel schloss mit 16,3 Prozent bei 4,00 Euro im Plus. ASM Lithography schoss um 17,0 Prozent auf 8,21 Euro nach oben.

Der französische IT-Berater Cap Gemini Ernst & Young hat seine Umsatzerwartungen für das zweite Halbjahr zurück genommen. Statt mit Erlösen auf Vorjahresniveau rechnet der Konzern jetzt mit einem Rückgang um etwa sieben Prozent. Soweit die schlechten Nachrichten. Doch die Börse schien sich nur auf die positive Nachricht zu stürzen: Cap Gemini hatte zudem nämlich angekündigt, an seinem Margenziel festzuhalten und die Bemühungen zur Kostensenkung noch zu forcieren. Die Aktie schoss um 26,4 Prozent auf 22,75 Euro nach oben.

Gute Nachrichten gab es auch von dem britischen Versicherer Prudential, der in den ersten neun Monaten des Jahres mehr Versicherungspolicen verkauft hat als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Umsatz mit den Versicherungen stieg um 3 Prozent auf 1,4 Milliarden Pfund, so die Nummer Zwei auf dem britischen Versicherungsmarkt. Die Aktie stieg 7,1 Prozent auf 467 Pence.

Der Pharmakonzern Novartis hat im dritten Quartal seinen Gewinn um 4 Prozent auf 1,76 Milliarden Schweizer Franken gesteigert. Der Konzernumsatz sank dagegen um 2 Prozent auf 7,99 Milliarden Franken und verfehlte die Prognosen der Analysten, die mit Umsätzen von 8,27 Milliarden Franken gerechnet hatten, damit deutlich. Die Aktie fiel 2,8 Prozent auf 57,80 Schweizer Franken.

Der britische Touristik-Konzern MyTravel hat unterdessen seine Prognosen für das Gesamtjahr bereits zum dritten Mal innerhalb von fünf Monaten nach unten korrigiert. Es seien „eine Anzahl von zusätzlichen Sachverhalten ans Licht gekommen“, die die Korrektur notwenig machen würden, so der Konzern. Zugleich bestellte der Konzern den bisherigen Nordamerika-Chef Peter McHugh zu seinem neuen Vorstandsvorsitzenden. Die Aktie brach um 62,3 Prozent auf 28,50 Pence ein.

Quelle: ntv.de

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