Ölpreise steigen Industriemetalle teurer
22.09.2009, 13:50 UhrAnleger am Rohstoffmarkt haben sich am schwachen Dollar orientiert. Gold und Industriemetalle profitierten von der Schwäche der US-Währung, auch der Ölpreis konnte sich wieder etwas erholen.
Generell wollten Investoren nach Angaben von Händlern aber die Sitzung der US-Notenbank (Fed) und den Weltfinanzgipfel in Pittsburgh abwarten und gingen kaum größere Positionen ein. Sie erhofften sich neue Hinweise zum geldpolitischen Kurs in den USA und Aussagen zum weiteren Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft bei der Bekämpfung der Finanzkrise.
Die zweitägige Sitzung der Fed wird am Dienstagabend (Ortszeit) beginnen. Die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer kommen am Donnerstag und Freitag zusammen.
Für den Anstieg des Ölpreises machten Händler vor allem eine technische Gegenbewegung nach den Vortagesverlusten verantwortlich, als der Preis um mehr als drei Prozent gefallen war. Das Fass der US-Sorte WTI verteuerte sich um gut ein Prozent auf 70,60 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete 69,57 Dollar und war damit ebenfalls gut ein Prozent teurer als im späten Montagsgeschäft. Analyst Andrej Kryuchenkow von VTB Capital in London wies daraufhin, dass Öl weniger als andere Rohstoffe vom schwachen Dollar profitiere. Die Sorgen um die Nachfrage limitierten das Potenzial nach oben.
Gold verteuerte sich auf 1017 Dollar je Feinunze nach 1002,55 Dollar im späten Vortagesgeschäft. Investoren sichern sich mit Gold gegen einen fallenden Dollar ab. Analysten blieben angesichts der jüngsten Preissteigerungen skeptisch. Diese seien größtenteils vom Interesse der Finanzinvestoren und nicht durch die Nachfrage von Schmuckkäufern getrieben. Sollten die Finanzinvestoren Kasse machen, könnte der Preis stark einbrechen. Für die nächsten Tage sei es dennoch durchaus realistisch, dass das bisherige Rekordhoch von 1030,80 Dollar vom März vergangenen Jahres genommen werde. "Das alte Hoch muss wohl erst genommen werden, ehe aus dem Markt die Luft rauskommt", sagte Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank.
Auch die Industriemetalle profitierten Händlern zufolge vom schwächeren Dollar. Kupfer verteuerte sich auf 6305 Dollar je Tonne, nachdem es im späten Vortagesgeschäft noch um 6180 Dollar gehandelt worden war. Zink kostete 1958 (spätes Vortagesgeschäft: 1915) Dollar je Tonne, Aluminium verteuerte sich auf 1906 (1885) Dollar je Tonne. Wenn die US-Währung fällt, werden die in Dollar gehandelten Rohstoffe für Investoren aus anderen Währungsräumen günstiger.
Quelle: ntv.de, rts