Neue Anlegerproblematik Investoren verlassen Tokio
06.08.2002, 08:17 UhrDer Aktienmarkt in Tokio hat seinen Negativtrend am Dienstag ausgebaut und sank, belastet von Schwächen der Technologiewerte, erstmals seit sechs Monaten unter die psychologisch wichtige Marke von 9.500 Punkten. Die asiatische Leitbörse wird zudem von den geänderten Strategien ausländischer Investoren unter Druck gesetzt.
Die Techwerte waren der Nasdaq gefolgt, die am Abend zuvor ein Fünf-Jahre-Tief erreicht hatte. "Wir flüchten vor den Exporteuren, einschließlich der HighTechs", erklärte ein Händler. Die sich verstärkende Sorge, der Aufschwung in den USA könnten einen erneuten Dämpfer erhalten und eine Konjunkturbelebung verzögert werden, drücken deutlich auf die Kurse.
Der Nikkei 225 notierte am Handelsende ein Minus von 2,10 Prozent bei 9.501,02 Zählern, der Topix-Index rutschte um 1,67 Prozent auf 939,42 Punkte.
Das Bild haben die ausländischen Investoren geändert, angeführt von den großen US-Fonds, erläutert das "Handelsblatt" die Anlegerproblematik in Japan. "Es sieht so aus, als führten die Fonds derzeit Geld in die Heimat zurück", zitiert das Blatt den Aktienstrategen Juichi Wako von Nomura Securities, der größten japanischen Investmentbank. Da die Anlagesumme in den vergangenen Monaten geschrumpft sei und es Vorgaben über das Verhältnis der investierten Märkte gebe, sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Geld vom japanischen Markt abgezogen werde.
"Der Verkaufsdruck dieser Fonds wird anhalten, solange die Unsicherheit in den USA anhält", ist Wako überzeugt. Eine gute Kursentwicklung erwartet er für weniger bekannte Werte, deren Geschäft auf dem inländischen Markt konzentriert ist. Ausländische Werte setzen eher auf bekannte Werte wie Sony, NEC, Honda oder Toyota.
Sony verliert erneut deutliche 2,54 Prozent auf 4980 Yen. NEC gibt 1,88 Prozent auf 628 Yen ab. Toyota rutschen um 1,92 Prozent auf 2815 Yen und Honda fallen um 1,05 Prozent auf 4720 Yen.
Quelle: ntv.de